Am 15. Februar wurde das Büro von Memorial International von Polizeibeamten aufgesucht, die eine anstehende Überprüfung auf Grund einer Anzeige ankündigten. Besagte Anzeige war am Tag zuvor, dem 14. Oktober, eingegangen, einige Stunden vor der Attacke auf die Filmvorführung von „Gareth Jones“ (von Agnieszka Holland), bei der Memorial die Polizei gerufen hatte – mit dem Ergebnis, dass diese Zuschauer und Mitarbeiter stundenlang festhielt.

Die Beamten verlangten am Tag darauf, nicht nur eine Kopie des Films, sondern weitere umfangreiche Daten zur Verfügung zu stellen, die mit dem Vorfall vom Tag zuvor nichts zu tun haben  (u. a. Angaben zu sämtlichen Mitarbeitern der Organisation seit ihrer Registrierung vor über 30 Jahren bis heute). Sie übermittelten Jan Raczynski, dem Vorsitzenden von Memorial, zu diesem Zweck eine Vorladung in die Abteilung zur Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen und Korruption für den 18. Oktober. Raczynskij bezeichnete dieses Ansinnen als "absurd" und erklärte, man werde sich mit Juristen beraten.

Am 18. Oktober bestätigte die genannte Behörde gegenüber Raczynski und einem Anwalt von Memorial, dass sich die gegen Memorial eingegangene Anzeige ausschließlich auf den Film von Agnieszka Holland bezog. Raczynski verblieb nur, darauf zu verweisen, dass die Präsentation in Übereinstimmung mit den Gesetzen und mit Genehmigung des Außenministeriums der Russischen Föderation stattgefunden habe. 

23, Oktober 2021

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