Jurij Dmitriev, Leiter von Memorial Karelien, der eine 15-jährige Haftstrafe aufgrund einer fabrizierten, verleumderischen Anklage in einer Strafkolonie in Potma verbüßt, wurde erneut in den Arrest – einen Strafisolator – verbracht, diesmal für zwei Wochen (die Frist endet am 13. April).
In letzter Zeit hatte Dmitriev gesundheitliche Probleme, insbesondere im Zusammenhang mit Bluthochdruck. Nach Einnahme eines Medikaments wurde ihm schwindlig, und er setzte sich auf die Pritsche. Ein Aufseher verfasste daraufhin umgehend einen Bericht: er habe sich „tagsüber auf der Schlafstelle aufgehalten“.
Zwei Wochen sind die Höchstdauer für diese Strafmaßnahme. Dmitriev hat bereits eine Serie solcher Strafaktionen hinter sich. Im Herbst 2022 hatte er insgesamt über einen Monat aus nichtigen Anlässen im Strafisolator verbracht. Er hat jedes Mal dagegen geklagt und wird es auch diesmal wieder tun, das Gericht hat indes Mitte März 2023 (wie kaum anders zu erwarten) im Sinne der Lagerverwaltung entschieden.
In Anbetracht seines Gesundheitszustandes stellt der erneute zweiwöchige Aufenthalt im Arrest in völliger Isolation nicht nur eine qualvolle Schikane, sondern auch ein ernstes gesundheitliches Risiko dar.
4. April 2023