Solidaritätsausstellung vom 1. - 3. Februar 2020 für politische Gefangene in Russland

Ort: Living Gallery, Kollwitzstraße 53, 10405 Berlin

Samstag, 1. Feb., 17.00 Uhr: Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion (deutsch-russisch simultan gedolmetscht)

Montag, 3. Feb., 19.00 Uhr: Finnisage mit Versteigerung der ausgestellten Werke

In der Living Gallery Berlin wird eine kollektive Ausstellung von Werken politischer Gefangener aus Russland, die sich politisch dem anarchistischen und antifaschistischen Spektrum zuordnen,  und mit ihnen solidarischer Künstlerinnen eröffnet.

Der politische Prozess "Set" (dt. "Netzwerk") hat in Russland für große öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Zehn Aktivisten aus Sankt Petersburg und Pensa sind seit mehr als zwei Jahren in Haft, weil sie beschuldigt werden, an den Tätigkeiten einer angeblichen terroristischen Organisation namens "Set" (dt. "Netzwerk") teilgenommen zu haben. Sie wurden mit Elektroschocks gefoltert, zusammengeschlagen und moralischem und physischem Druck ausgesetzt, um sie so zu einem Schuldbekenntnis zu zwingen. Die Klagen laufen aus, die meisten Angeklagten bestreiten ihre Schuld und fordern, die Anwendung von Folter zu untersuchen. Den Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren bis zu lebenslanger Haft.

Die Ausstellung wurde in Sankt Petersburg vom Kollektiv Rupression: информация о деле "Сети" (dt. "Information über den Fall "Set") als Zeichen der Solidarität mit den jungen Aktivisten ins Leben gerufen, die mit Gewalt verhaftet und absurder Verbrechen angeklagt wurden. Ihre in Gewahrsam entstandenen Werke sind Teil ihres Kampfes für Freiheit und Würde.

Durch die Ausstellung soll ihnen eine Stimme gegeben werden.

In einem weiteren Teil der Ausstellung werden die Arbeiten zeitgenössischer Künstler aus Russland, der Ukraine, Frankreich, Chile und Schweden gezeigt. In ihren Arbeiten reflektieren sie Themen wie staatliche Gewalt und Folter, Unterdrückung, mangelnde Freiheit und ausgedachte Anschuldigungen von Staatsorganen.

Die Ausstellung wurde bereits fünfmal in Russland gezeigt: dreimal an verschiedenen Orten in Sankt Petersburg, jeweils einmal in Moskau und in Pensa. In Berlin findet ihre erste Auslandsschau statt.

Die Eröffnung am 01. Februar 2020 beginnt um 17.00 Uhr mit einer Ausstellungsführung, an die sich eine Podiumsdiskussion über politische Gefangene im heutigen Russland anschließt. Die Diskussion wird von Olga Romanova, Leiterin der Bewegung  Русь Сидящая (dt. "Einsitzende Rus") moderiert. Zur Podiumsdiskussion sind ehemalige russische politische Gefangene sowie politische Flüchtlinge, die im Fall "Set'" in Russland verfolgt wurden, eingeladen.

Die Ausstellung endet am 3. Februar. Während der Finissage findet ab 19.00 Uhr eine Solidaritätsversteigerung statt, bei der man die auf der Ausstellung präsentierten Werke kaufen kann, um so die Angeklagten im Fall "Set'" zu unterstützen (ihre Familien brauchen laufend Geld für rechtlichen Beistand und humanitäre Hilfe für die Gefangenen).

An allen drei Ausstellungstagen werden Führungen in englischer (und nach Möglichkeit in deutscher) Sprache durchgeführt. Außerdem können die Besucher Briefe und Postkarten mit unterstützenden Worten an die politischen Gefangenen schreiben sowie Soli-Artikel von Rupression: информация о деле «Сети» kaufen, deren Verkaufserlös auch für die Unterstützung politischer Gefangener im Fall "Set'" verwendet wird.

Die Living Gallery ist täglich von 14.00 - 22.00 Uhr geöffnet.

Die Ausstellung wird von MEMORIAL Deutschland e.V. in  Zusammenarbeit mit  Dekabristen e.V., Русь Сидящая ("Einsitzende Rus") und der Living Gallery organisiert.

Weitere Informationen zum Fall "Set" (russ. "Netzwerk") finden Sie hier:

https://www.memorial.de/index.php/7726-der-prozess-gegen-die-antifaschisten-wer-und-was-hinter-dem-verfahren-steckt

https://www.memorial.de/index.php/7690-zeuge-im-verfahren-set-klagt-beim-europaeischen-gerichtshof-fuer-menschenrechte-wegen-anwendung-von-folter

 

Januar 2020

 

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