In Moskau ist der Menschenrechtsaktivist Bachrom Chamroev, Leiter der Menschenrechtsorganisation „Pomoschtsch“ [Hilfe] und Mitglied des Menschenrechtszentrums Memorial verhaftet worden.

Wie seine Frau Suchra mitteilte, drangen Mitarbeiter des FSB gegen 8:00 Uhr morgens in die Wohnung der Familie ein. Bachrom Chamroev wurde zu Boden geworfen, Notebook und Telefon wurden beschlagnahmt, ihm wurde gesagt, gegen ihn laufe ein Verfahren wegen „Unterstützung von Terrorismus“. Seine Frau wurde mit der vierjährigen Tochter nach draußen gebracht und in ein Auto gesetzt, daraufhin begann man die Durchsuchung. Gegen 10:30 Uhr ließ man Bachroms Frau wieder in die Wohnung und forderte sie auf, ein Durchsuchungsprotokoll zu unterschreiben, bei dessen Anfertigung sie nicht zugegen gewesen war. Man teilte ihr mit, dass die Durchsuchung vom Bezirksgericht Meschtschanskij genehmigt worden sei, händigte ihr jedoch keinerlei Dokumente aus.

Danach wurde Bachrom Chamroev abgeführt. Später tauchten Journalisten auf, nannten unbekannte Namen und stellten Suchra Fragen, die die Behauptung enthielten, Bachrom habe angeblich Terroristen unterstützt. Suchra antwortete, dass ihr Ehemann Menschenrechtsaktivist sei und Bürgerrechte verteidige, unter anderem von Moslems, die Opfer von Folter und ungerechten Anschuldigungen geworden seien. Chamroev war bereits früher mehrfach Schikanen der Sicherheitskräfte in Form von fabrizierten Anklagen und körperlicher Gewalt ausgesetzt, zudem hatte man versucht, ihm die russische Staatsangehörigkeit auf der Grundlage gefälschter Materialien des FSB zu entziehen.

 

24. Februar 2022

 

 

 

 

 

 

 

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