Filmvorführung mit Diskussion im "Krokodil" in Kooperation mit MEMORIAL Deutschland (Russisch mit englischen Untertiteln)

Zeit: 29. Mai, 19.00 Uhr
Ort: Kino Krokodil, Greifenhagener Straße 32, 10437 Berlin

Das Museum Perm-36 ist die einzige GULag-Gedenkstätte in Russland, die sich am Ort eines ehemaligen Straflagers befindet. In dem ursprünglich während des Krieges für die Holzgewinnung eingerichteten Arbeitslager, in dem von 1972 bis 1988 politische Gefangene aus der Dissidenten- und den nationalen Unabhängigkeitsbewegungen inhaftiert waren, wurde auf Betreiben einer Initiave von Historikern und früheren Insassen in den neunziger Jahren eine Gedenkstätte eingerichtet.

Das Museum, das für die russische prodemokratische Zivilgesellschaft eine einzigartige Plattform des gegenseitigen Austauschs darstellte, wurde 2014 in Folge der Proteste der ehemaligen Lagerwärter und Permer Kommunisten verstaatlicht und seine Ausstellungen dem offiziellen staatlichen Geschichtsnarrativ angepasst.

Sergei Kachkin spürt in seinem Film der einmaligen Anziehungskraft der Gedenkstätte in ihrer Zeit als "Territorium der Freiheit" nach. Zudem kommen drei ehemalige Insassen des Lagers ausführlich zu den Gründen ihrer Haft zu Wort. Der Regisseur lässt aber auch die Menschen nicht außer Acht, die sich bis heute mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht abfinden können. So entstand ein eindrucksvolles und sensibles Porträt der spezifischen Konflikte, die zur derzeitigen Spaltung der russischen Gesellschaft führten.

Der Film wird in der Originalsprache (Russisch) mit englischen Untertiteln gezeigt.

Nach der Präsentation des Films folgt eine Diskussion mit dem Regisseur Sergej Kachkin.

Moderatorin: Anke Giesen, MEMORIAL Deutschland
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