Bücherverbrennung in Komi

Von Soros-Stiftungen geförderte Publikationen sollen aus Bibliotheken entfernt werden

Im letzten Jahr sind zwei Organisationen von George Soros – die „Open Society Foundations“ und „OSI Assistance Foundation“ - in Russland zu „unerwünschten Organisationen“ erklärt worden, weil sie entsprechend dem neuen Gesetz die russische Verfassungsordnung gefährden.

Stiftungen von Soros haben in Russland in großem Umfang kulturelle und wissenschaftliche Projekte gefördert, darunter auch zahlreiche Buchpublikationen.

In der Republik Komi sind inzwischen auf höhere Anweisung etliche dieser Publikationen aus mehreren Bibliotheken entfernt worden. Sie wurden ausgetragen und sollen vernichtet bzw. als Altpapier verwertet werden, 53 Bücher aus der Bibliothek einer Berufsschule für Bergbau in Workuta wurden verbrannt.

Die Anordnung kam vom Bevollmächtigten des Präsidenten für Komi. Dessen Stellvertreter Andrej Trawnikow wies in einem Schreiben vom November 2015 darauf hin, dass diese (von Soros-Stiftungen geförderten) Publikationen „bei der Jugend zu einer verzerrten Wahrnehmung der vaterländischen Geschichte führen“ und Vorstellungen vermitteln, die „der russischen Ideologie fremd“ seien. Daher seien sie unbedingt aus den Bibliotheken zu entfernen.

Der russische Kulturminister Wladimir Medinskij betonte inzwischen, eine Bücherverbrennung "sieht so schlecht aus und weckt so befremdliche historische Assoziationen, dass das meiner Auffassung nach absolut unzulässig ist". Er sagte eine Überprüfung dieser Berichte zu.

16. Januar 2016

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