„Für immer gezeichnet“: Memorial International mit Jan Michalski Literaturpreis 2021 ausgezeichnet

Memorial International, Alena Kozlova, Nikolaj Michajlov, Irina Ostrovskaja und Irina Schtscherbakova erhalten für ihre gemeinsame Arbeit an dem Buch „Für immer gezeichnet. Die Geschichte der »Ostarbeiter«“ den diesjährigen Jan Michalski Literaturpreis.

Der Band „Für immer gezeichnet“ enthält dokumentarische Erzählungen und Berichte über das Schicksal von Menschen, die in den 1920er Jahren geboren wurden und während des Krieges in den Fabriken und auf den Bauernhöfen des Dritten Reiches Zwangsarbeit leisten mussten. Kindheit und Schulzeit, Schrecken der Kollektivierung und Holodomor, Kriegsbeginn und Okkupation, Verschleppung, Zwangsarbeit in Deutschland und Rückkehr in die UdSSR sind die Hauptthemen des Buches. Erzähler sind die »Ostarbeiter« selbst, die ihre Geschichten in stundenlangen Interviews und umfangreichen Erinnerungsbriefen formuliert haben. Die Jury hebt die „großartige Arbeit von Memorial International hervor, das mit diesem Buch, welches das Schicksal von Millionen Ostarbeitern dokumentiert, die historische Wahrheit wiederherstellt und die schwierige Aufgabe übernimmt, die mündliche Erzählung vor Vernichtung und unrechtmäßiger Aneignung zu bewahren.“

Die Preisverleihung fand am 23. November 2021 in Lausanne statt. 2017 war „Für immer gezeichnet“ bereits mit dem russischen Literaturpreis „Prosvetitel\'“ (Aufklärer) in der Kategorie Geisteswissenschaften ausgezeichnet worden. Seit 2018 existiert auch die Wanderausstellung „Postscriptum. Ostarbeiter im Dritten Reich“, die ebenfalls auf Materialien der Dokumentensammlung von Memorial zur Geschichte der Zwangsarbeit beruht. Sie ist derzeit - aus Anlass der drohenden Auflösung von Memorial International - erneut in Berlin im Museumsgarten Karlshorst zu besichtigen.

Viele der Interviews, die dem Buch „Für immer gezeichnet“ zugrunde liegen, sind mit ausführlichen thematischen, geografischen und namentlichen Angaben sowie mit historischem Kommentar auf der Seite «Та сторона» (auf Russisch) veröffentlicht.

24. November 2021

Zurück

Suche