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Sieben Jahre Haft für die Künstlerin Sascha Skotschilenko

Alexandra – Sascha – Skotschilenko, eine bekannte 33-jährige russische Künstlerin, wurde am 16. November 2023 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Mit dem Urteil blieb die Richterin ein Jahr hinter dem beantragten Strafmaß zurück. Wie der Anwalt der Künstlerin erklärte, wird gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Vorgeworfen wurde Sascha Skotschilenko die Verbreitung von Fakes über die russische Armee.

Sie befand sich bereits seit April 2022 in Untersuchungshaft, die immer wieder verlängert wurde.. Sie hatte in einem Geschäft Preisschilder entfernt und mit den nachstehenden Aussagen zum Krieg gegen die Ukraine ersetzt hatte, u. a. mit Angaben über die Zahl der Getöteten und Aufrufen, den Krieg zu beenden:

„Die russische Armee hat die Kunstschule in Mariupol bombardiert, etwa 400 Menschen hatten dort Zuflucht vor Beschuss gesucht“

„Russische Wehrpflichtige wurden in die Ukraine geschickt. Der Preis dieses Krieges sind die Leben unserer Kinder“

„Den Krieg stoppen! In den ersten drei Tagen sind 4.300 russische Soldaten ums Leben gekommen. Warum wird in unserem Fernsehen darüber geschwiegen?“

„Putin lügt uns 20 Jahre im Fernsehen an, das Ergebnis dieser Lüge ist, dass wir bereit sind, den Krieg und das sinnlose Sterben zu rechtfertigen“

„Mein Urgroßvater hat nicht vier Jahre im Großen Vaterländischen Krieg gekämpft, damit Russland ein faschistischer Staat wird und die Ukraine überfällt“

„Russland setzt mobile Krematorien ein. Diesmal wird es keine Zinksärge mit den Leichen eurer Söhne geben“ (diese letzte Aussage war nicht Teil der Anklage).

In Anbetracht des Gesundheitszustandes von Sascha Skotschilenko – sie ist auf eine spezielle Diät angewiesen – war bereits die immer wieder verlängerte Untersuchungshaft eine akute Bedrohung, umso mehr eine lange Haftstrafe, zumal es nahezu ausgeschlossen ist, dass in den Haftanstalten auf ihre Diätvorschriften Rücksicht genommen wird.
Der Prozess gegen die Künstlerin hatte Aufsehen erregt. Am 13. November wurde er von der Richterin vertagt, weil sie Anstoß an dem anhaltenden Applaus der Zuschauer für die Worte des nahm. Er hatte erklärt, der Prozess sei eine Probe auf die Menschlichkeit, die das Gericht nicht bestanden habe.

Am 16. November waren über hundert Unterstützer zum Prozess gekommen, zumal ja auch das Urteil erwartet wurde. Auf das Schlusswort Sascha Skotschilenkos folgten minutelange Ovationen – und das Urteil wurde mit anhaltenden „Posor“ (Schande) – Rufen begleitet.

16. November 2023

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