Solidarität mit dem Levada-Zentrum im In- und Ausland

Redaktion der Zeitschrift "Osteuropa" startet Petition

Das Levada-Zentrum, kürzlich zum „ausländischen Agenten“ erklärt, erhält Solidaritätsbekundungen aus dem In- und Ausland. Diese Diskriminierung ist für das Zentrum existenzbedrohend. Als „ausländischer Agent“ ist es für ein Meinungsforschungsinstitut kaum möglich, weiterhin Umfragen durchzuführen.

Die Leiter führender soziologischer Institute in Russland fordern in einem Aufruf, diese Entscheidung zu revidieren. Die Durchführung soziologischer Umfragen sei eine wissenschaftliche Tätigkeit und keine politische: "Die Angaben soziologischer Umfragen spiegeln lediglich objektiv existierende gesellschaftspolitische Ansichten und Überzeugungen der Bürger des Landes wider, ohne sie jedoch zu beeinflussen." Die Verbreitung von Umfrageergebnissen diene ausschließlich der Information über Einstellungen und Stimmungen im öffentlichen Bewusstsein und sei eindeutig keine politische Tätigkeit.

Die Registrierung des im In- und Ausland hoch angesehenen Levada-Zentrums als "ausländischer Agent" - ein Begriff, der in Russland bekanntlich äußerst negativ konnotiert ist - gefährde nicht nur die Reputation und damit auch die Arbeitsmöglichkeiten der gesamten Meinungsforschung in Russland, sondern schade dem internationalen Ansehen Russlands generell.

Die Redaktion der Zeitschrift "Osteuropa" hat auf ihrer Website eine Petition zur Unterstützung des Levada-Zentrums eingerichtet. Dort sind auch weitere Informationen zu finden.

17. September 2016

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