MEMORIAL Deutschland trauert um einen Kollegen und langjährigen Freund
Am 11.Mai 2024 ist Alexander Kalich, der Gründer und langjährige Vorsitzende von Memorial Perm und Mitgründer von Memorial Israel in Afula in Israel verstorben.
„Solange das Böse nicht als böse bezeichnet wird, sehe ich keinen Weg zur Versöhnung.“
Andrij Didenko
Ein Massengrab an der Kirche des Heiligen Ersten Apostels Andreas wurde zur letzten Ruhestätte für Ukrainer, die Opfer der russischen Aggression wurden. Derzeit befindet sich auf dem Territorium der Kirche eine Installation mit den Namen von etwa 500 getöteten Menschen. Wie können Zwietracht und Hass überwunden werden und ist es überhaupt möglich, sie zu überwinden? Wir sprachen mit dem Kirchenvorsteher, dem Erzpriester Andrij Halavin.
„Er hat dazu aufgerufen, den Kreml in Brand zu stecken.“ - Theaterregisseur wegen eines Kaugummipapiers des Terrorismus beschuldigt
Ivan Stanislavskyj
Anatolij Levtschenko ist ein bekannter Theaterregisseur aus Mariupol. Am 20. Mai 2022 wurde er von den Besatzern wegen seiner pro-ukrainischen Einstellung verhaftet. Man beschuldigte ihn, zu Hass, Extremismus und Terrorismus aufgestachelt und sogar dazu aufgerufen zu haben, den Kreml anzuzünden, weil er bei Facebook ein Kaugummipapier der Marke „Liebe ist...“ gepostet hatte.
Weiterlesen … Stimmen des Krieges: „Er hat dazu aufgerufen, den Kreml in Brand zu stecken.“
Oleg Orlov ist inzwischen von Samara aus in der Haftanstalt in Sysran eingetroffen (Gebiet Samara). Sein Anwalt konnte ihn dort am 22. April besuchen.
Nach Orlovs Abtransport aus Moskau ist es heute (am 15. April) einem seiner Anwälte gelungen, seinen Mandanten zu besuchen.
Unerwartet, ohne jegliche Ankündigung (auch nicht bei seiner Frau und seinen Anwälten) und rechtswidrig wurde Oleg Orlov bereits am 11. April aus der Moskauer Untersuchungshaft (Ermittlungsisolator 5) weggebracht und nach Samara transportiert.
Am 5. April ist der 61-jährige Alexander Demidenko in einer Untersuchungshaftanstalt im Kreis Belgorod verstorben. Dies teilte sein Anwalt seinen Angehörigen drei Tage später mit.
Weiterlesen … Russischer Aktivist in Untersuchungshaft verstorben
„Wenn wir nicht in die Kunst investieren, können wir wieder verlieren.“ Matvij Vajsberg
Denys Volocha
Die Bilder des Künstlers Matvij Vajsberg illustrieren unser neues Buch über Mariupol. Er spricht davon, dass der Krieg für ihn zu einer Phase höchster Produktivität geworden ist, klagt über den städtischen Raum und ist der Meinung, dass wir mehr dafür tun müssen, um die zeitgenössische ukrainische Kunst in der Welt bekannt zu machen.
Weiterlesen … Stimmen des Krieges: Wir müssen in die Kunst investieren
Derzeit läuft das Berufungsverfahren gegen das Urteil im Verfahren gegen Oleg Orlov. Orlov befindet sich daher nach wie vor in Untersuchungshaft – mittlerweile, nach Ablauf der zweiwöchigen Quarantäne, im Ermittlungsisolator 5 (Vodnik) in Moskau.
Weiterlesen … Drangsalierungen und Schikanen des Gerichts gegen Orlov
Statt Haftenglassung neues Verfahren mit Haftstrafe
Asat Miftachov (Azat Miftakhov), ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter junger Mathematiker, ist in Jekaterinburg erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Was macht ein Militärseelsorger und wer braucht ihn? Und was haben gefüllte Teigtaschen damit zu tun?
Oleh Sydorenko, Oberstleutnant der Ukrainischen Streitkräfte, erinnert sich
Andrij Didenko
Wir setzen hier die Publikationen aus der Reihe "Stimmen des Krieges" (aus der Ukraine) fort - mit einem Dank an People in Need für die Unterstützung.
Ich heiße Oleh Sydorenko. Ich bin Oberstleutnant der Ukrainischen Streitkräfte, Kommando Landstreitkräfte. Früher war ich Offizier des Innenministeriums, Oberst der Miliz. Und Diener des Herrn Jesus Christus.
Weiterlesen … Stimmen des Krieges: Was macht ein Militärseelsorger?
Der Dokumentarfilmer und Regisseur Vsevolod (Seva) Korolev ist von einem Petersburger Gericht in einem Prozess wegen „Falschmeldungen“ über den Krieg (Art. 207.3., Teil 2, Absatz d, StGB RF) zu drei Jahren Lagerhaft in allgemeinem Regime verurteilt worden.
Roman Ivanov, Journalist bei RusNews und Autor des Telegram-Kanals „Tschestnoe Koroljevskoe!“ [in etwa: Ehrenwort aus Korolev], ist in drei Verfahren wegen „Falschmeldungen“ über den Krieg zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt worden.
Am 27 Februar 2024 verhängte ein russisches Gericht ein ungerechtes und absurdes Urteil gegen einen der Gründer der Gesellschaft Memorial, den Menschenrechtler Oleg Orlov.
Heute, am 27. Februar, hat ein russisches Gericht den Menschenrechtler Oleg Orlov zu 2Jahren, 6 Monate Lagerhaft verurteilt. Oleg Orlov bekam noch im Gerichtssaal Handschellen angelegt. Er ist nicht mehr in Freiheit.
Das ist ein empörendes Urteil, das der Verfassung der Russischen Föderation widerspricht, die eigentlich Meinungsfreiheit garantiert. Niemand darf für seine Meinung verurteilt werden. Wir, Mitglieder und Freunde aus verschiedenen Ländern sind entrüstet und sind mit dem Urteil nicht einverstanden. Wir protestieren dagegen. Wir stehen hinter Oleg Orlov.
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27. Februar 2024
Heute, am 27. Februar, wurde Oleg Orlov zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Er wurde noch im Gerichtssaal in Haft genommen.
Damit blieb das Gericht fünf Monate hinter dem Antrag der Staatsanwaltschaft zurück.
Grund für seine Haft ist seine Kritik an der Regierung und insbesondere am Angriff auf die Ukraine bei mehreren Kundgebungen und in seinem Aufsatz: Sie wollten den Faschismus. Und sie haben ihn bekommen.
Oleg Orlov war u. a. Vorstandsmitglied von Memorial International und des Menschenrechtszentrums Memorial (beide in Russland zwangsliquidiert) und ist im Vorstand der Internationalen Vereinigung Memorial (Genf) sowie Co-Vorsitzender des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial.
27. Februar 2024
Heute fand eine weitere Gerichtsverhandlung gegen Oleg Orlov statt mit den Plädoyers und Orlovs Schlusswort.
Das Urteil wurde danach, anders als erwartet, noch nicht verkündet. Es soll morgen um 12 Uhr Moskauer Zeit (10 Uhr MEZ) bekanntgegeben werden.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten in einer Strafkolonie im gewöhnlichen Vollzug beantragt.
Zur Verhandlung waren mehr Personen gekommen, als im Gerichtssaal Platz fanden, die Orlov ihre Solidarität bekunden wollten. Darunter waren auch Vertreter zahlreicher ausländischer Botschaften.
In Berlin fand vor Verhandlungsbeginn erneut eine Kundgebung vor der Russischen Botschaft statt, organisiert von MEMORIAL Deutschland und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).
Wir werden auch am 27. Februar um 9 Uhr wieder vor der Russischen Botschaft stehen!
26. Februar 2024
Weiterlesen … Urteilsverkündung gegen Orlov morgen - am 27. Februar
Erklärung der Internationalen Vereinigung Memorial
Morgen wird im zweiten Prozess gegen unseren Kollegen Oleg Orlov das Urteil verkündet. Ihm droht eine Gefängnisstrafe allein dafür, dass er seine Meinung zum Ausdruck gebracht hat. In einer demokratischen Gesellschaft würde Orlov hingegen wegen seiner langjährigen Menschenrechtsarbeit hohen Respekt genießen. In Russland wird er verurteilt.
Eine Meinung ist kein Verbrechen. Hände weg von Oleg Orlov.
Foto: Andrew Rushailo-Arno
25. Februar 2024
Weiterlesen … EINE MEINUNG IST KEIN VERBRECHEN - HÄNDE WEG VON OLEG ORLOV
Inzwischen haben zwei weitere Verhandlungen im Prozess gegen Oleg Orlov stattgefunden (am 16. und 21. Februar).
Am 2. Februar war Orlov zum „ausländischen Agenten“ erklärt worden.
Weiterlesen … Urteil gegen Oleg Orlov am 26. Februar zu erwarten