Weiterlesen … MEMORIAL Rjasan: Gericht begründet Entscheidung
Weiterlesen … Von MEMORIAL in Russland betreuter Flüchtling wird nicht nach Nordkorea ausgeliefert
Weiterlesen … Verhandlung der “Zivilklage” gegen ADZ MEMORIAL vertagt
Nachdem der Antrag der Staatsanwaltschaft auf Einleitung eines Strafverfahrens zuvor in mehreren Instanzen gescheitert war, hatte das Petersburger Stadtgericht entschieden, dass ein Bezirksgericht den Fall, konkret den Einspruch der Staatsanwaltschaft gegen die Abweisung einer Klage durch die erste Instanz (ein Friedensgericht), behandeln müsse.
Im Verfahren gegen Olga Abramenko bestätigte das Gericht den Entscheid der ersten Instanz zugunsten des ADZ und folgte hiermit der Argumentation von Olga Zejtlina, der Anwältin des Zentrums. (Das Urteil im analogen Administrativverfahren gegen das ADZ selbst erfolgt vermutlich nächste Woche.)
Die erste Instanz hatte den Antrag auf Einleitung eines Verfahrens abgewiesen, da es bei der Überprüfung des ADZ zu gravierenden Fehlern und Gesetzesverstößen durch die Staatsanwaltschaft gekommen sei. Diese Fehler habe die Staatsanwaltschaft nicht bestritten, so Olga Zejtlina. Daher hätte der Staatsanwalt die Beanstandungen des Gerichts innerhalb von drei Tagen berücksichtigen und die Fehler beheben müssen, statt die Entscheidung des Gerichts anzufechten.
Abgesehen von diesem Administrativverfahren läuft noch ein weiteres gegen das ADZ MEMORIAL Petersburg, das die Staatsanwaltschaft "im Interesse eines "unbestimmten Personenkreises" eingeleitet hat (s. unsere Meldung vom 26.9). Verhandelt wird hier am 14. Oktober.
Quellen:http://www.zaks.ru/new/archive/view/116127
http://adcmemorial.org/www/7852.html
9.10.2013
Weiterlesen … Gerichtsentscheid zugunsten der Direktorin des ADZ/MEMORIAL Petersburg
Bjaljatski ist Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation Vjasna, zu deren Gründern er 1996 gehörte und die 2003 verboten wurde (das belorussische Obersten Gericht hat ihre Registrierung annulliert). Seit 2007 ist er Vizepräsident der FIDH (Fédération internationale des ligues des droits de l’Homme, ein Dachverband mehrerer Menschenrechtsorganisationen). Er hatte sich über zwei Jahrzehnte intensiv für Opfer politischer Verfolgungen in seinem Land eingesetzt. Im August 2011 wurde er verhaftet und am 24. November 2011 zu viereinhalb Jahren Freiheitsentzug wegen angeblicher Steuerhinterziehung verurteilt. – Für den inhaftierten Bjaljatski nahm seine Frau, Natalia Pintschuk, den Preis entgegen.
Mit Václav Havel war Bjaljatski persönlich bekannt. Drei Tage vor seinem Tod richtete Havel an ihn und eine Reihe weiterer politischer Gefangener in Belarus einen Brief aus Anlass des bevorstehenden Jahreswechsels, in dem er sie seiner Unterstützung versicherte.
Siehe auch: http://freeales.fidh.net/2011/12/havels-last-letter-to-belarusian-jailed-activists/
http://www.hro.org/node/17576
5.10.2013
Präsident a.D. Walesa hat den Preis für Michail Chodorkovskij während einer feierlichen Zeremonie in Danzig am Sonntag, den 29. September an seinen Sohn Pavel übergeben. Der Preis ist mit 100.000 US-Dollar dotiert, den der Preisträger für einen Zweck seiner Wahl nutzen kann.
Der Lech-Walesa-Preis ist eine renommierte internationale Auszeichnung, die Menschen, Institutionen und sozialen Bewegungen verliehen wird, die sich für Frieden, Solidarität, Demokratie, internationale Zusammenarbeit und die Achtung der Menschenrechte einsetzen. Er wurde im Jahr 2008 von Walesa ins Leben gerufen, um seine Dankbarkeit für die Unterstützung auszudrücken, die ihm entgegenkam, als er 1983 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Präsident a.D. Walesa sagte:
"In diesem Jahr verleihen wir den Preis an Michail Chodorkovskij, der wirtschaftliche Freiheit, bürgerliche Werte und soziale Gerechtigkeit zum Leitbild seines Handelns machte, ein Leitbild, das er trotz politischer Hindernisse stets aufrecht erhalten hat. Trotz all des Unrechts, das ihm widerfahren ist, hat er immer daran geglaubt, dass sein Handeln dazu beiträgt, seinen Traum von einem weltoffenen Land, in dem die Menschenrechte mit Respekt behandelt werden, zu verwirklichen. "
Pawel Chodorkovskij kommentierte:
"Die Auszeichnung, die Präsident Walesa und die Jury meinem Vater haben zuteilwerden lassen, spiegelt sowohl seine Opfer als auch sein kompromissloses Engagement. Diese Auszeichnung stärkt ihn in einer Zeit, in der er nun fast ein Jahrzehnt inhaftiert ist. Sie erinnert die Welt daran, dass er nicht vergessen ist, und dass jede weitere Strafverfolgung gegen ihn aufs Schärfste verurteilt wird. Sie bestärkt auch alle jene Russen, die für eine andere Zukunft kämpfen, darin, dass sie nicht allein sind – dass Polen und Europa direkt hinter ihnen stehen – in Solidarität."
Zur Jury des Lech-Walesa-Preises gehören neben Lech Walesa, auch die ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Rita Süßmuth sowie der ehemalige Vorsitzende des Obersten Rates der Republik Weißrusslands Stanislau Schuschkewitsch, der ehemalige Premierminister Polens Jan Krzysztof Bielecki, der ehemalige französische Außenminister Bernard Kouchner, der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, der ehemalige Präsident Rumäniens Emil Constantinescu, der ehemalige Ministerpräsident der Slowakei Mikulas Dzurinda und Zbigniew Jagiello, Präsident des Verwaltungsrats der PKO Bank Polski."
Weiterlesen … Chodorkovskij wird mit dem Lech-Walesa-Preis 2013 ausgezeichnet
Bundespräsident Joachim Gauck ist am 30. September mit dem Vorsitzenden der Internationalen Gesellschaft MEMORIAL Arsenij Roginskij zusammengetroffen. Anschließend begleitete Roginskij den Bundespräsidenten durch die GULAG-Ausstellung, die derzeit im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt wird. Die Ausstellung "GULAG. Spuren und Zeugnisse 1929-1956" ist ein gemeinsames Projekt von MEMORIAL und der Gedenkstätte Buchenwald.
Gesprächsthemen waren die Kernpunkte der Arbeit von MEMORIAL – die Auseinandersetzung mit der totalitären Vergangenheit sowie die aktuelle Menschenrechtslage in Russland heute und die Entwicklung der Zivilgesellschaft.Gauck würdigte ausdrücklich das Wirken von MEMORIAL in Russland.
Weiterlesen … Bundespräsident Gauck besucht GULAG-Ausstellung
Weiterlesen … Antidiskriminierungszentrum (ADZ) MEMORIAL Petersburg unter verschärftem Druck
Weiterlesen … "Es gilt nicht, das Gesetz zu verbessern – wir müssen seine Aufhebung erreichen"
Außerplanmäßige Überprüfungen können auf Anweisung des Staatsanwalts, der Regierung und des Präsidenten ebenso wie auf Grund von Anzeigen vorgenommen werden.
Eine Vertreterin des Justizministeriums rechtfertigte den Gesetzentwurf mit dem Argument, ihre Behörde habe „die Kontrolle über einige Organisationen“ verloren. Die Gesellschaftskammer der Russischen Föderation lehnt den Entwurf dagegen ab. Das Gesetz könne die „Arbeit der NGOs erschweren, sich nachteilig auf ihren Ruf und auf die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Russland insgesamt auswirken“, heißt es in ihrer Erklärung.
Quellen: http://ria.ru/politics/20130918/964084944.html
http://www.hro.org/node/17503
Weiterlesen … Gesetz soll Voraussetzungen für außerplanmäßige NGO-Kontrollen erweitern
Quellen:
http://hro.org/node/17458 (Entscheidung des Justizministeriums)
17.9.2013
Weiterlesen … Russisches Justizministerium: MEMORIAL Komi ist kein "ausländischer Agent"
22.08.2013
Weiterlesen … Dringender Appell an Wissenschaft und Kultur in Russland
Dabei unterscheidet das Gesetz zwischen gewöhnlichen NGO’s und jenen, die als ausländische Agenten arbeiten, sowie Einrichtungen, die organisatorisch Teil einer fremden internationalen Nichtregierungsorganisation sind.
15.08.2013
Weiterlesen … Russisches Justizministerium will Kontrolle ausländischer NGOs verschärfen
Russland braucht einer Umfrage des unabhängigen Levada-Meinungsforschungsinstituts vom Juli 2013 zufolge keine weitere Stärkung der Staatsmacht. Vielmehr stimmen 55% der Befragten für eine Kontrolle der staatlichen Organe durch die Gesellschaft, 35% sind dagegen.
Dass die Machtvertikale Korruption fördert, meinen 41%, lediglich 18% sprechen sich dagegen aus.
15% gehen davon aus, dass der Staat die Verfassung einhält, für 5% wird die Bürokratie durch die Gesellschaft kontrolliert; im vergangenen Jahr waren es 7%. Lediglich 4% glauben noch, dass die Bürokratie den Grundsatz der Gewaltenteilung respektiert.
Nahezu 40% der befragten Russen sind inzwischen der Ansicht, dass die Staatsgewalt sich auf Vetternwirtschaft und eine korrupte Bürokratie stützt. Die mangelnde Kontrolle durch die Gesellschaft und die Nichteinhaltung der Gesetze sind für ein Viertel der Befragten wesentlicher Faktor staatlicher Machtausübung. 24% meinen, dass Angst und Hilflosigkeit der Bevölkerung die Vitalität staatlicher Macht erklären.
Die Ergebnisse der Juli-Umfrage wurden in Vedomosti Nr. 144 vom 12.08.2013 veröffentlicht.
13.08.2013
Weiterlesen … Levada-Umfrage: Russischer Staat muss durch Gesellschaft kontrolliert werden
Mehr unterhttp://yhrm.org/ru/ugent_yhrm/omon_prerval_rabotu_vostok_foruma
07.08.2013
(Wir veröffentlichen diese Pressemitteilung mit freundlicher Genehmigung des Khodorkovsky-Kommunikationszentrums)
Insbesondere stellte das Gericht in Paragraph 737 fest, dass das Verfahren grundlegend unfair war und gegen Artikels 6 der Konvention verstoßen hat, insofern als die Aufnahme und Prüfung von Beweismitteln durch das Gericht unfair war und die Anwalt-Mandaten-Vertraulichkeit verletzt wurde. Das Gericht fand auch Verstöße gegen Artikel 8 der Konvention in Bezug auf die Entsendung von Chodorkowski und Lebedew nach Sibirien zur Verbüßung ihrer Strafe. Das Gericht kritisierte zudem den direkten Versuch, die Anwälte, die am Europäischen Gerichtshof an dem Fall arbeiteten, einzuschüchtern.
"Wir begrüßen, dass in dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zahlreiche Verstöße gegen die Rechte von Michail Borissowitsch während seines Prozesses festgestellt wurden", sagte Michail Chodorkowskis Anwältin, Karinna Moskalenko. Im Gespräch mit der Anwältin von Herrn Lebedew, Frau Elena Liptser, sagte Moskalenko weiter: "Die Feststellung des Gerichts ist von großer Bedeutung: Chodorkowski und Lebedew haben keinen fairen Prozess bekommen. Das Gericht verurteilte die Art und Weise wie der Prozess und die Berufung durchgeführt wurden. Das Gericht sagte auch, dass es rechtswidrig von den Behörden war, die beiden zur Verbüßung ihrer Strafe in entlegene Regionen in Sibirien zu schicken. Chodorkowski war über 7000 km von Moskau entfernt in Sibirien inhaftiert, was dazu führte, dass seine Zwillingssöhne ihn nicht besuchen konnten."
Frau Moskalenko fügte hinzu, dass "die Ungerechtigkeit in dem Verfahren so groß gewesen ist, dass die einzig angemessene Wiedergutmachung seitens Russland letztlich die Freilassung der beiden Männer wäre, und dies ohne weitere Verzögerung."
25.07.2013
(Wir veröffentlichen vorstehenden Artikel mit freundlicher Genehmigung des Chodorkovskij-Zentrums)
Die Internationale Gesellschaft MEMORIAL und das Menschenrechtszentrum von MEMORIAL bezeichneten den heutigen Urteilsspruch gegen Navalnyj und Pjotr Ofizerov als politisch motiviert, ungerechtfertigt und rechtswidrig.
Das Urteil sei ein Beispiel für den repressiven Charakter des derzeitigen russischen Regimes. Russland habe nun zwei weitere Polithäftlinge.
Der Kirover Urteilsspruch löste weltweit Empörung aus: Amnesty International bezeichnet das Urteil als politisch bedingt und fordert die sofortige Freilassung von Navalnyj und Ofizerov. Die einschlägigen Unterlagen des Verfahrens sollten im Hinblick auf ein notwendiges zweites Verfahren unabhängigen Experten zur eingehenden Prüfung zugänglich gemacht werden. Sergej Nikitin, der russische A.I.-Vorsitzende, bringt das Urteil in Verbindung mit Navalnys politischem Engagement und insbesondere mit dessen Kampf gegen die allgegenwärtige Korruption.
Der Menschenrechtsbeauftragte des Auswärtigen Amts unterstreicht in seiner Erklärung, dass Navalnyjs Kandidatur als Bürgermeister von Moskau zu Fall gebracht würde, wenn das Urteil Rechtskraft erlangt.
Michail Chodorkovskij bezeichnet das Urteil als vorhersehbar und fragt sich, was die Staatsmacht eigentlich erreichen will. Die Ära des Unglaubens und der Gleichgültigkeit gehe jedoch allmählich zu Ende und jeder, der ohne Angst an Einzel-Mahnwachen teilnehme, tue etwas, um Russland im Namen des Patriotismus zu einem besseren Land zu machen.
Der populäre Oppositionelle Alexej Navalnyj und Pjotr Ofizerov wurden zu fünf und vier Jahren Haft und einer Strafe von je 500 000 Rubel verurteilt. Navalnyj soll
10 000 m3 Holz im Wert von 16 Mio Rubel unterschlagen haben.
18.07.2013
13.07.2013
Weiterlesen … Pax Christi-Friedenspreis für MEMORIAL International