Obwohl ein Großteil der Namen der in der Gedenkstätte begrabenen Militärangehörigen (darunter über 200 Frauen) durchaus bekannt sind bzw. auch schon 1949 waren, werden diese Personen nirgendwo namentlich auf dem Arial des Ehrenmals erwähnt. Die Anlage ehrt somit nicht die Einzelleistung und das persönliche Opfer der für die Befreiung Berlins gefallenen Menschen, sondert benutzt sie für eine abstrakte Sowjet-Helden-Propaganda ganz im Sinne einer gewünschten sozialistisch-stalinistischen Entindividualisierung.
MEMORIAL Deutschland konnte am 23.4.25 nach knapp 1-jährigen Bemühungen das Original des Treptower Totenbuchs einsehen. Dieses soll eines von vier existierenden Exemplaren sein, die beim Abzug der sowjetischen Truppen 1992 erstellt wurden, und lagert seither im Safe der Berliner Verwaltung.
Das rot eingefasste Buch enthällt 2.370 Namen. Zusätzlich gibt es eine (schlichtere) Liste mit weiteren 2.761 Namen, wobei einige Namen in beiden aufgeführt sind.
MEMORIAL wurden Kopien von Buch und Zusatzliste ausgehändigt. Die Senatsverwaltung unterstützt ausdrücklich das öffentliche Verlesen der Namen am 8. Mai vor Ort.