Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 25.6. – 1.7.2023
Spontane Mahnmale für die Opfer des Beschusses von Kramatorsk
Nach dem Raketenbeschuss vom 27. Juni auf ein Restaurant im Zentrum von Kramatorsk tauchen in russischen Städten spontane Mahnmale auf.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 25. Juni bis 2. Juli
Als die Häuser von den Luftangriffen zusammenfielen wie Kartenhäuser, nahm sie Abschied vom Leben
Oleksandr Vasyljev
Ninel Tschernyschenko aus Borodjanka sah mit eigenen Augen, wie russische Flugzeuge gezielt Bomben auf Wohnhäuser warfen. Trotzdem glaubt sie an den Sieg, den Frieden und den Wiederaufbau der Ukraine.
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Weiterlesen … Stimmen des Krieges: Ninel Tschernyschenko aus Borodjanka
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 11.6.–17.6.2023
Demonstrationen und Auftritte
Aktivisten aus der Stadt Ivanovo (Zentralrussland) haben am 12. Juni, dem Tag Russlands, eine Figur mit der Aufschrift „Kriegsverbrecher“ an einer Kreuzung aufgehängt. Die Pappfigur wurde an der Straße an ein Gerüst für Blumen gebunden. Zuvor war an Ostern in derselben Stadt ein Baum neben dem Regionalregierungsgebäude mit blauen und gelben Bändern und Ostereiern geschmückt worden.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 11. bis 17. Juni
Am 5. August findet in Sandarmoch der jährliche Gedenktag an Opfer des sowjetischen politischen Terrors statt, organisiert von der Jofe-Stiftung. Auf der Veranstaltung werden Namen von Personen verlesen, die in Sandarmoch erschossen wurden, ähnlich wie bei der „Rückgabe der Namen“ am 29. und 30. Oktober.
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 4.6.-1.6.2023
Die Stadt spricht
In dieser Woche wurden in verschiedenen russischen Städten Antikriegs-Aufschriften gesichtet: in Moskau und St. Petersburg, in der Republik Baschkortostan, in der Region Chabarovsk, in der Region Krasnodar, im Gebiet Vladimir, im Gebiet Murmansk, im Gebiet Leningrad, im Gebiet Amur und im Gebiet Voronezh.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg: Proteste vom 4. bis 10. Juni
Bericht eines Einwohners aus Moschtschun
Oleksij Sydorenko
Mykola Andrijovytsch Kostenko wohnt im Dorf Moschtschun im Gebiet Kyjiv. Im März 2022 war es in dieser Gegend die wahre Hölle.
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 30.5.2023 – 04.06.2023
Die Stadt spricht
Weiter unten Fotos aus verschiedenen russischen Städten, die im Telegram-Kanal des Journalisten Roman Super https://t.me/romasuperromasuper veröffentlicht wurden.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 30. Mai bis 4. Juni
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 21.5.2023 – 29.05.2023
Aktionen und Auftritte gegen den Krieg
In Saratov hielt der Aktivist Andrej Kalaschnikov am Tag des Gedenkens an die Deportation der Krimtataren eine Einzelkundgebung ab. Er sprach sich für die Beendigung
des Krieges in der Ukraine aus, erinnerte an die Deportationen der Völker des Kaukasus und forderte die Freilassung politischer Gefangener.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 21. bis 29. Mai
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 14.5.2023 – 20.05.2023
Sichtbarer Protest
Nikolaj aus Lipezk hielt in Voronezh drei Stunden lang eine Einzelkundgebung ab und wurde trotz der langen Dauer der Aktion nicht festgenommen. Er war nach Voronezh gekommen, nachdem er von den Einzelkundgebungen der dort wohnhaften Viktorija Kotschkassova erfahren hatte: Sie hatte fünf Aktionen durchgeführt und war erst nach der letzten festgenommen worden.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 14. bis 20. Mai 2023
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 9.5.2023 – 14.5.2023
Aktionen und Einzelkundgebungen
Auf einer Straße in Tscheljabinsk erschien auf Bildschirmen anstelle des Z-Zeichens das verpixelte Bild einer Taube.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg: Proteste vom 9. bis 14. Mai
„Ich sah einen russischen Panzerwagen und blieb wie angewurzelt stehen.“
Halyna Bulgakova, Künstlerin aus Charkiv
Taras Sosulinskyi
Die Architektin und Künstlerin Halyna Bulgakova hat in ihrer Heimatstadt Charkiv alles zurückgelassen: eine Wohnung, Bilder, die sie für eine Ausstellung vorbereitet hatte, halbzerstörte Häuser im Bezirk Saltivka, die sie einst entworfen hat. Nach Lviv kam die Künstlerin mit ihrem Enkel. Das Interview wurde von dem Lviver Journalisten Taras Zozulinskyi vorbereitet.
Nach dem brutalen Überfall auf die Journalistin Jelena Milaschina und den Anwalt Alexander Nemov in Groznyj ist es in Moskau zu einer weiteren ähnlichen Gewaltattacke auf eine Juristin gekommen.
Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial zum Überfall auf Jelena Milaschina und Alexander Nemov
Am frühen Morgen des 4. Juli 2023 haben Bewaffnete die Journalistin Jelena Milaschina und den Anwalt Alexander Nemov überfallen. Beide trugen erhebliche Verletzungen davon.
Brutaler Überfall auf Journalistin und Anwalt
Die Journalistin Jelena Milaschina (Novaja gazeta) und der Anwalt Alexander Nemov wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Groznyj (sie waren auf dem Weg zum Prozess gegen Sarema Musaeva) von einem Trupp Bewaffneter überfallen. Sie wurden aus ihrem Taxi gezerrt, verprügelt, Jelena Milaschina wurden die Haare abrasiert, Alexander Nemov mit einem Messer verletzt, beide wurden mit dem Tode bedroht. Zum Teil wurden ihnen Dokumente und technische Ausrüstung weggenommen und zerstört.
„Man hat furchtbare Angst, nicht sofort zu sterben, sondern verstümmelt zu werden… “
Eine Bewohnerin aus Rubizhne
Taras Vijtschuk
Nataliya Schtepa hat Rubizhne am 26. März 2022 verlassen. Sie versteckte sich vor dem Beschuss mit Nachbarn in einem engen, unmöblierten Keller. Sie sagt, dass sie 17 Nächte im Sitzen geschlafen hat.
Zum Beginn des Prozesses gegen Oleg Orlov, der wegen „wiederholter Diskreditierung der Armee“ angeklagt wird, gab es viele Solidaritätsbekundungen, so auch von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen und der Sacharow-Gesellschaft in Berlin. Die Gesellschaft für bedrohte Völker hatte Orlov 2009 mit dem Victor Gollancz Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
Der vierzigjährige Oppositionelle Anatolij Beresikov ist in einer Haftanstalt in Rostov am Don ums Leben gekommen. Seine Anwältin Irina Gak geht davon aus, dass er bei Folterungen getötet wurde.
Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 30.4.2023 – 9.5.2023
Geldstrafen, Ordnungs- und Strafverfahren
In Izhevsk hat die Polizei zwei Personen festgenommen, die verdächtigt werden, auf ein Reklameschild für den Dienst als Vertragssoldat, „***** Faschisten“ gesprüht zu haben. Die Aufschrift auf dem Schild war in der Stadt Mozhga (Udmurtien) aufgetaucht. Die Polizei nahm ein Protokoll wegen „Diskreditierung der Armee“ auf.
Weiterlesen … Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 30. April bis 9. Mai
Svitlana Holovata ist in ihr zerstörtes Haus zurückgekehrt
Oleksii Sydorenko
Das Haus von Svitlana Holovata aus Moschtschun ist bis auf die Grundmauern zerstört. Betten, Schränke, alle Möbel aus Holz, selbst der Fernseher – alles ist verbrannt. Die Frau sagt, es fühle sich an, als sei im Haus nichts gewesen.
Weiterlesen … Stimmen des Krieges - "Wir hatten Angst, verstümmelt zu werden"
Erklärung der Internationalen Vereinigung Memorial zur Unterstützung von Oleg Orlov
Am 8. Juni beginnt der Prozess gegen unseren Kollegen, den Co-Vorsitzenden des Zentrums zum Schutz der Menschenreche und Vorstandsmitglied der Internationalen Vereinigung Memorial, den 70-jährigen Oleg Orlov. Viele von uns arbeiten seit Ende der 1980er Jahre mit Oleg Orlov bei Memorial zusammen; das ist schon ein ganzes Leben.