Zeit: 20. Mai, 20.00 Uh
Ort: Literaturhaus, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
Mit Jurko Prochasko und Andrej Kurkow
Die Ukraine, wörtlich "das Grenzland", ist von Vielfalt geprägt. Hier berühren und überlagern sich historische und politische Räume, Konfessionen und Sprachen. Über Jahrhunderte standen alle von Ukrainern bewohnten Gebiete unter der Herrschaft Polens bzw. des Großfürstentums Litauen. Der Westen gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zum Habsburgerreich, der Osten zum Russischen Reich. Das alles sowie das sowjetische Erbe haben Spuren in der ukrainischen Kultur hinterlassen.
In der aktuellen Krise werden sprachliche und kulturelle Differenzen als Gegensätze gezeichnet oder gar als Konfliktursache dargestellt. Dabei bieten das reiche historische Erbe, die Mehrsprachigkeit, die Multikulturalität und die Einflüsse von außen Chancen für die ukrainische Gesellschaft und die Stellung der Ukraine in Europa. Vor allem Schriftsteller und Intellektuelle nutzen sie virtuos. Jurko Prochasko und Andrej Kurkow sind dafür zwei Repräsentanten.
Doch worin liegt die Spezifik der Kultur und der ukrainischen literarischen Landschaft? Wie bewerten Schriftsteller und Essayisten den Einfluss der polnischen, russischen, jiddischen Sprache, Literatur und Kultur auf ihr eigenes Schreiben? Prochasko und Kurkow sind nicht nur zwei der wichtigsten intellektuellen Stimmen der Ukraine, sondern auch Protagonisten, Chronisten und Analytiker der ukrainischen Revolution. Wie bewerten sie heute die Lage in der Ukraine und die internationale Konstellation – fast sechs Monate nach Beginn des Euromaidan, nach der Eskalation der Gewalt, der Annexion der Krim und im Angesicht der separatistischen Tendenzen in der Ostukraine?
Es diskutieren:
Jurko Prochasko, Germanist, Essayist, Lemberg
Andrej Kurkow, Schrifststeller, Kiew
Moderation:
Dr. Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift OSTEUROPA, Berlin
Eintritt 5,00 €, ermäßigt 3,00 €.
Die Podiumsdiskussion findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Die Ukraine. Europäische Reflexionen" in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, dem Literaturhaus Berlin, dem Suhrkamp Verlag, der Volksbühne Berlin und dem Polnischen Institut.
Diese Veranstaltung bildet den Abschluss unserer Reihe. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr zahlreiches Erscheinen in den letzten Wochen und würden uns sehr freuen, Sie auch bei der Abschlussveranstaltung begrüßen zu dürfen.
Das komplette Programm finden Sie auch hier.