Memorial Jekaterinburg verliert seine Räumlichkeiten

Memorial Jekaterinburg hat inzwischen die Räumlichkeiten verloren, die die Organisation jahrzehntelang dort gemietet hatte.

 

Der Bürgermeister der Stadt war dem Antrag eines Kosakenverbandes gefolgt, den Mietvertrag mit Memorial zu kündigen. Der Verband hatte damit argumentiert, dass einem „ausländischen Agenten“ keine Vergünstigungen (in Form einer preiswerteren Miete) gewährt werden dürften. Dieses Argument wurde auch gegen das Sacharov-Zentrum ins Feld geführt, das seine Gebäude in Moskau ebenfalls verlieren wird (sowohl das Ausstellungsgebäude als auch die Räumlichkeiten für das Archiv).

Der Auszug von Memorial Jekaterinburg, der bis zum 20. März erfolgen sollte, fand indes nicht ohne Behinderungen statt.
Das zum Zweck das Auszugs gemietete Fahrzeug wurde beim zweiten Transport von Polizisten angehalten – auf Grund einer anonymen Anzeige, dass „Diebesgut“ transportiert werden sollte. Das Auto wurde in ein Polizeirevier gebracht, der Leiter von Memorial Jekaterinburg, Aleksej Mosin, verhört und das Auto gründlichst durchsucht, nicht ohne alle Kartons auszupacken.

Fotos: ekmemorial.org

Natürlich wurde kein „Diebesgut“ entdeckt, aber der Zeitverlust war beträchtlich. Mosin forderte, die Übeltäter ausfindig zu machen, die Memorial denunziert und verleumdet haben.

15. März 2023

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