Der diesjährige Friedensnobelpreis geht zusammen mit dem belarusischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki und die ukrainische Organisation „Center for Civil Liberties“ an die russische Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Diese Entscheidung hat das Nobel-Komitee in Oslo heute Vormittag bekannt gegeben.

 
Dazu erklärt der Vorstand von MEMORIAL Deutschland:
 
„Wir begrüßen die Vergabe des Friedensnobelpreises an MEMORIAL und freuen uns sehr. Wir sehen dies als Schätzung unserer Menschenrechtsarbeit, vor allem unserer Kolleginnen und Kollegen in Russland, die zuletzt unsäglichen Angriffen und Repressalien seitens des russischen Staates ausgesetzt waren und weiter sind.
Es bestärkt uns in unserer Absicht, trotz der Zwangsauflösung von MEMORIAL International in Moskau die russischen Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, ihre Tätigkeit an neuem Standort fortzuführen.
 
Ebenso freuen wir uns, dass sich MEMORIAL diese Auszeichnung mit Ales Bjaljazki und dem „Center for Civil Liberties“ teilt, beide MEMORIAL-Partner haben sich in besonderem Maße um die renommierte Auszeichnung des Nobel-Komitees verdient gemacht.
 
Unsere Sorge gilt dieser Tage ganz besonders auch den ukrainischen Kolleginnen und Kollegen, die wegen des russischen Angriffskriegs auf der Flucht sind und nur noch eingeschränkt ihrer Tätigkeit nachgehen können."
 
Das oberste Gericht in Moskau hatte MEMORIAL International Ende Dezember verboten, die Organisation wird aktuell zwangsliquidiert. Die Repressalien gegen die ehemaligen Aktivisten halten derweil weiter an, viele von ihnen haben inzwischen das Land verlassen.
 
An diesem für MEMORIAL besonderen Tag gedenken wir zudem der Ermordung von Anna Politkovskaja heute vor 16 Jahren.

7. Oktober 2022

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