Politische Repressionen in der UdSSR von 1917 bis 1956
Eine Gruppe von Offizieren des Ministeriums für Staatssicherheit und Mitarbeitern des Lagersystems im Oblast Magadan
Das Foto wurde Memorial 1989 von Vera Grigorjewna Nikonowa geschenkt, der Tochter des repressierten Grigori Wasiljewitsch Nikonow. Laut Nikonowa wurde das Foto für die Wandzeitung im Lager am Fluss Olka gemacht, von Gefangenen entwendet und ihr 1966 übergeben. Die Notizen auf dem Foto wurden wahrscheinlich von V.G. Nikonowa selbst in einer nervlich angespannten Situation gemacht. Als Notizen und in den Erklärungen im Brief stehen folgende Informationen: 1. links: der Lagerleiter mit unbekanntem Nachnamen, 2. links: Zygankow Nikolai Wasiljewitsch, Forscher, von Gefangenen wegen seiner Brutalität umgebracht, 3. links: Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit Fjodorow; ganz rechts: Gefängnisleiter mit unbekanntem Nachnamen. Diese Personen werden als brutale Henker beschrieben. Auf der Vorderseite wurden die Notizen mit schwarzem Kugelschreiber gemacht, auf der Rückseite mit violetter Tinte und Filzstiften. Die Notizen beinhalten die Nachnamen, biografische und wertende Angaben, die Datumsangabe "1950", sowie die Ortsangabe "im Lager an der Olka, Dorf Jagodnoje".
Aufnahmedatum: 1950; Aufnahmeort: in der Nähe der Siedlung Jagodnoje, Oblast Magadan; Archivierungsort: MEMORIAL Moskau
Auf dem Weg zu einem Krankenbesuch
Kira Szepurschinskaja auf dem Weg zu einem Kranken. Kira Szepurschinskaja, geb. 1926, lebte im Krieg im besetzten Gebiet von Belarus. 1944 wurde sie verhaftet, des Vaterlandsverrats und antisojwetischer Agitation angeklagt und zu sechs Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Nach der Haft folgte das Urteil zur ewigen Verbannung in die Region Krasnojarsk. Zitat aus einem Interview: "Ich war verbannt, verbannt auf Lebenszeit. Wenn ein Bevollmächtigter des Geheimdiensts kam, musste ich immer wieder unterschreiben, dass ich nirgendwohin wegfahren würde." Sie lebte im Dorf Nasimowo, 100 km von Jarzewo entfernt, im Bezirk Jenissejsk in der Region Krasnojarsk, und arbeitete als Krankenschwester. Sie war für ein großes Gebiet zuständig. Im Winter fuhr sie auf Schlitten zu den Kranken. Die Verbannung endete 1956. Sie ist rehabilitiert.
Aufnahmedatum: 1953; Aufnahmeort: Jarzewo, Bezirk Jenissejsk, Region Krasnojarsk; Copyright: MEMORIAL International
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Eine Gruppe von Offizieren des Ministeriums für Staatssicherheit und Mitarbeitern des Lagersystems im Oblast Magadan
Das Foto wurde Memorial 1989 von Vera Grigorjewna Nikonowa geschenkt, der Tochter des repressierten Grigori Wasiljewitsch Nikonow. Laut Nikonowa wurde das Foto für die Wandzeitung im Lager am Fluss Olka gemacht, von Gefangenen entwendet und ihr 1966 übergeben. Die Notizen auf dem Foto wurden wahrscheinlich von V.G. Nikonowa selbst in einer nervlich angespannten Situation gemacht. Als Notizen und in den Erklärungen im Brief stehen folgende Informationen: 1. links: der Lagerleiter mit unbekanntem Nachnamen, 2. links: Zygankow Nikolai Wasiljewitsch, Forscher, von Gefangenen wegen seiner Brutalität umgebracht, 3. links: Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit Fjodorow; ganz rechts: Gefängnisleiter mit unbekanntem Nachnamen. Diese Personen werden als brutale Henker beschrieben. Auf der Vorderseite wurden die Notizen mit schwarzem Kugelschreiber gemacht, auf der Rückseite mit violetter Tinte und Filzstiften. Die Notizen beinhalten die Nachnamen, biografische und wertende Angaben, die Datumsangabe "1950", sowie die Ortsangabe "im Lager an der Olka, Dorf Jagodnoje".
Aufnahmedatum: 1950; Aufnahmeort: in der Nähe der Siedlung Jagodnoje, Oblast Magadan; Archivierungsort: MEMORIAL Moskau
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Verbannte beim Lager für Holzbeschaffung
Winter, Verbannte ziehen Holz an Seilen heran. Einer hat einen Fotoapparat. Aus den Erinnerungen eines Verbannten: "Sie brachten uns nach Krasnojarsk, dann führten sie uns aus den Waggons zum Hafen. Dort war das Dampfschiff 'Majakowskij'. Wir kamen mit Begleitmannschaft aufs Schiff und wurden nach Jarzewo transportiert. Am Ufer verabschiedete sich die Wachmannschaft, es kamen Vertreter des Betriebs für Holzgewinnung und suchten sich Leute aus, einige von uns, auch ich, kamen in den Betrieb 'Nowyj gorodok'." Stehend unten, der dritte von links: Iosif Tamarin.
Fotograf: unbekannt; Aufnahmedatum: 1953; Aufnahmeort: Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk; Archivierungsort: MEMORIAL Moskau
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Eisenbahnzug an der Bahnstation Ambarnaja, Norilsk
In solchen Zügen wurden Gefangene und Verbannte transportiert. Stepan Stepanowitsch Torbin wurde am 14.12.1919 in der Siedlung Staro-Morjewka im Gebiet Stawropol geboren. Als Student des Medizinischen Instituts des Moskauer Oblasts wurde er am 27.05.1941 im dritten Studienjahr iь Studentenwohnheim festgenommen. Er wurde der antisowjetischen Agitation beschuldigt und am 22.06.1941 zu sieben Jahren Arbeitslagerhaft verurteilt. Von 1941 bis 1945 war er im Lager Priwolschsk, danach in Norilsk. Am 27.05.1948 wurde er, nachdem er seine Haft abgesessen hatte, wieder freigelassen. Er lebte anschließend in Norilsk und arbeitete als Leiter der Krankenstation an der Bahnstation Ambarnaja. Am 02.02.1956 wurde er rehabilitiert.
Aufnahmeort: Norilsk, Gebiet Krasnojarsk; Aufnahmedatum: 1956; Copyright: MEMORIAL International
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Gefangene zwischen Reihen von Holzklötzen
Stapel kleiner Holzklötze auf dem Fluss Swir während des Baus des Wasserkraftwerks durch Gefangene. Auf der Rückseite steht mit Bleistift geschrieben: "Lag[er] Swirsk[i]. Anf[ang] der 1930er Jahre".
Aufnahmedatum: Anfang der 1930er Jahre; Aufnahmeort: Oblast Leningrad; Copyright: MEMORIAL International
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Gefangenenorchester des Karlag
Rechts und links von der Musikergruppe sind primitive Liegebetten auf eisernen Beinen zu sehen, mehrere grob zusammengezimmerte Bohlen, auf denen die Betten liegen. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Foto von einer Probe in einer Wohnbaracke des Lagers. Auf der Rückseite steht die Bleistiftaufschrift: "Karaganda 1955. Orchester".
Aufnahmedatum: 1950; Aufnahmeort: Kasachstan, Gebiet Karaganda; Copyright: MEMORIAL International
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Mitarbeiter der Schule für Schützenwache der West-Eisenbahn
Aus einem Fotoalbum - ein Erinnerungsgeschenk an den Leiter der Schule für Schützenwache der West-Eisenbahn T.N. Nasarow vom Leitungskreis der Schule (wahrscheinlich in den 1930er Jahren). Das Schulpersonal war an der Bewachung des Weißmeerkanals beteiligt. Auf dem Foto sind drei Offiziere abgebildet. Nachdem zwei von ihnen repressiert wurden, wurde versucht, das Foto zu vernichten, wahrscheinlich mit Hilfe einer Rasierklinge. Die linke Person ist noch zu erkennen (wahrscheinlich der Eigentümer des Fotoalbums T. N. Nasarow, der zu diesem Moment nicht repressiert wurde), die Person in der Mitte wurde fast komplett herausgeschnitten und von der rechts abgebildeten Person wurde eine Gesichtshälfte abgetrennt.
Aufnahmedatum: Ende der 1920er - Anfang der 1930er Jahre; Copyright: MEMORIAL International
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Lager-Wachturm
Auf der Rückseite findet sich die ukrainische Aufschrift: "Lager Susuman, 50 J."
Aufnahmedatum: 1950; Aufnahmeort: Susuman, Gebiet Magadan; Copyright: MEMORIAL International
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Die deportierte deutsche Familie Burbel in der Verbannung beim Besuch eines Friedhofs
Foto aus einem Familienarchiv, das Memorial im Zusammenhang mit einem Schülerwettbewerb zugeschickt wurde. Jene, die später an Hunger, infolge schwerer Arbeit und an Krankheiten gestorben sind, sind mit rotem Strich gekennzeichnet (insgesamt sind sieben Personen verstorben, darunter zwei Kinder).
Aufnahmedatum: 1940er/50er Jahre; Aufnahmeort: Jemanschelinsk, Gebiet Tscheljabinsk; Copyright: MEMORIAL International
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Auf dem Weg zu einem Krankenbesuch
Kira Szepurschinskaja auf dem Weg zu einem Kranken. Kira Szepurschinskaja, geb. 1926, lebte im Krieg im besetzten Gebiet von Belarus. 1944 wurde sie verhaftet, des Vaterlandsverrats und antisojwetischer Agitation angeklagt und zu sechs Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Nach der Haft folgte das Urteil zur ewigen Verbannung in die Region Krasnojarsk. Zitat aus einem Interview: "Ich war verbannt, verbannt auf Lebenszeit. Wenn ein Bevollmächtigter des Geheimdiensts kam, musste ich immer wieder unterschreiben, dass ich nirgendwohin wegfahren würde." Sie lebte im Dorf Nasimowo, 100 km von Jarzewo entfernt, im Bezirk Jenissejsk in der Region Krasnojarsk, und arbeitete als Krankenschwester. Sie war für ein großes Gebiet zuständig. Im Winter fuhr sie auf Schlitten zu den Kranken. Die Verbannung endete 1956. Sie ist rehabilitiert.
Aufnahmedatum: 1953; Aufnahmeort: Jarzewo, Bezirk Jenissejsk, Region Krasnojarsk; Copyright: MEMORIAL International