Nachrichten

Dringender Appell zivilgesellschaftlicher Organisationen und Gedenkstätten an die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer

  • Ermöglichen Sie bedrohten Aktivist:innen der russischen und belarusischen Zivilgesellschaft einen schnellen Zugang nach Deutschland!
  • Schaffen Sie die Voraussetzungen dafür, dass sie ihren Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte auf der Grundlage eines gesicherten Aufenthaltsstatus von Deutschland aus fortsetzen können!

Vor drei Monaten hat die russische Armee die Ukraine überfallen. In der Folge wurden auch die Repressionen gegen die russische Zivilgesellschaft noch einmal deutlich verschärft: Büros von Menschenrechtsorganisationen und Wohnungen der dort engagierten Menschen wurden durchsucht, die Zensur massiv ausgeweitet. Viele derjenigen, die den Krieg kritisieren und beim Namen nennen, sind derzeit mit absurden und willkürlichen Anklagen – teils auf Grundlage hastig verabschiedeter neuer Gesetze – konfrontiert. Sie werden nicht nur wegen angeblicher "Diskreditierung" der Streitkräfte angeklagt, sondern auch wegen Verleumdung, Betrug oder "Terrorismus" verfolgt. Dies kann zur Verhängung langjähriger Haftstrafen führen. Auch belarusische Aktivist:innen sind im Zuge des Krieges einer neuen Welle von Verfolgungen ausgesetzt. Menschenrechtsorganisationen berichten von zahlreichen Festnahmen bei Antikriegsprotesten, Durchsuchungen und politisch motivierten Verurteilungen.

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Wie Menschenrechtler, Aktivisten und Journalisten ihre Tätigkeit in Russland fortsetzen.

The Insider lässt Menschenrechtler, Aktivisten und Journalisten zu Wort kommen, die ihre Tätigkeit unter den derzeitigen Bedingungen in Russland schildern. Wir bringen den Bericht von Oleg Orlov leicht gekürzt.

Oleg Orlov

Vorstandsmitglied des liquidierten Menschenrechtszentrums Memorial, seit über 30 Jahren als Menschenrechtsaktivist aktiv, mehrfach als Beobachter in Gebieten mit bewaffneten Konflikten im postsowjetischen Raum, wurde seit dem 24. Februar wegen Einzelkundgebungen gegen den Angriffskrieg in der Ukraine mehrfach verhaftet, Mitbegründer des Rats russischer Menschenrechtsaktivisten, der am 25. März 2022 ein Humanitäres Manifest gegen den Krieg veröffentlichte.

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Friedensprotest statt Militärparade: MEMORIAL ruft zur digitalen Demonstration auf dem virtuellen Roten Platz auf

Berlin/ Moskau, 6. Mai 2022 – Während Wladimir Putin seine Militärparade zum 9. Mai plant, sind in Russland Demonstrationen gegen den Angriffskrieg in der Ukraine strengstens verboten. Menschen, die friedlich protestieren wollen, müssen mit harten Strafen rechnen. Die in Russland gegründete und dort verfolgte Menschenrechtsorganisation MEMORIAL wählt deshalb einen ungewöhnlichen Weg, um den Protest dennoch zu ermöglichen. Auf der Website redsquareprotest.org lädt MEMORIAL Menschen aus Russland und der ganzen Welt auf den ersten virtuellen Roten Platz zu einer gemeinsamen digitalen Demonstration ein. (English, Russian and Ukrainian below)

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Russland stellt die Zusammenarbeit mit dem EGMR ein

Seit etwa einem Monat ignorieren die russischen Behörden die Institutionen des Europarates: Die Generalstaatsanwaltschaft hat sich allem Anschein nach geweigert, an der Anhörung der Großen Kammer im Fall „Fedotov und andere gegen Russland“ teilzunehmen und russische Vertreter sind nicht zur Sitzung des Ministerkomitees des Europarates im März erschienen. Die offizielle Erklärung über die Beendigung der Zusammenarbeit wurde jedoch erst am 26. April in einem Bericht des Generalstaatsanwalts an die Mitglieder des Föderationsrates abgegeben.

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Unsere Arbeit geht weiter

Die Unterstützung politischer Gefangener wird fortgesetzt

Am 5. April dieses Jahres wurde die Gerichtsentscheidung, die die Auflösung des Menschenrechtszentrums Memorial anordnete, rechtskräftig.

Das Menschenrechtszentrum (MZ) hatte eine Reihe wichtiger Projekte durchgeführt, darunter die Programme „Brennpunkte“, „Migration und Recht“, „Verfolgung von Muslimen“, „Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte“ und etliche weitere. Von 2009 bis zum Februar 2022 erstellte es eine Liste politisch Verfolgter, die laufend aktualisiert wurde.

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„Nein zum Krieg in der Ukraine!“

Verfolgungen in Russland wegen Antikriegsstickern und Flugblättern

Die Invasion russischer Truppen in der Ukraine am 24. Februar hat in ganz Russland eine Protestwelle ausgelöst. Die Menschen gingen zu Antikriegsdemonstrationen auf die Straße, verbreiteten Flugblätter gegen den Krieg, klebten Aufkleber auf ihre Autos, die die russische Aggression in der Ukraine verurteilen oder hinterließen Antikriegsparolen in Eingängen. Die Polizei begann, die Aktivisten wegen dieser Antikriegsagitation mit Geldstrafen zu belegen und strafrechtlich zu verfolgen. Der Druck auf diejenigen, die sich gegen die Kriegshandlungen der russischen Armee in der Ukraine aussprachen, begann unmittelbar nach den ersten Protestaktionen. OVD-Info berichtet davon, wir bringen den Bericht gekürzt.

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Jurij Dmitriev soll Haft in einem mordvinischen Lager verbüßen

Vor einer Woche wurde Jurij Dmitriev aus der Untersuchungshaft in Petrosavodsk, wo er mit kurzer Unterbrechung die letzten fünf Jahre verbracht hatte – während der Dauer seines Verfahrens - in eine Strafkolonie abtransportiert. Am 15. März urteilte die letzte Instanz, und damit wurde das Strafmaß – 15 Jahre Haft – rechtskräftig. Da die Untersuchungshaft angerechnet wird, stehen ihm davon noch zehn Jahre bevor.

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Unsere Liquidierung

Erklärung der Vorstandsmitglieder des Menschenrechtszentrums Memorial

Heute, am 5. April 2022, wird das Menschenrechtszentrum Memorial liquidiert werden. Daran kann es keinerlei Zweifel geben, denn die Institution der Rechtsprechung selbst ist in Russland zerstört. Die Gerichte haben sich in ein Instrument der Bestrafung von Menschen und öffentlichen Vereinigungen verwandelt, die den Machthabern auf unterschiedlichen Ebenen unerwünscht sind.

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Appell des Rats von Menschenrechtlern in Russland, ein Nationales Auskunftsbüro für Kriegsgefangene zu schaffen

Der Rat von Menschenrechtlern hat einen Brief an den Vorsitzenden der Regierung der Russischen Föderation Mischustin veröffentlicht, in dem die Einrichtung eines Nationalen Auskunftsbüros für Kriegsgefangene und andere Maßnahmen zur Erfüllung internationaler Verpflichtungen Russlands gefordert wird. Wir bringen den Brief in Übersetzung.

An den Vorsitzenden der Regierung der Russischen Föderation Michail Vladimirovitsch Mischustin

Sehr geehrter Michail Vladimirovitsch!

Wir wenden uns an Sie, weil wir um das Schicksal derjenigen Menschen besorgt sind, die im Laufe der „Spezialoperation“ in der Ukraine in Gefangenschaft geraten sind. Die Russische Föderation ist Vertragspartei der vier Genfer Konventionen und ihrer drei Zusatzprotokolle, die internationale Rechtsnormen für eine humane Behandlung in bewaffneten Konflikten festlegen. Diese internationalen Verträge sind Teil des russischen Rechts.

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MEMORIAL-Vertreterinnen zu Gast bei Bundestagspräsidentin Bärbel Bas

Repressionen gegen die Zivilgesellschaft in Russland und Aggression gegen die Ukraine – zwei Seiten einer Medaille

„Es war eine beständige Abwärtsbewegung“, sagt Irina Scherbakowa vom Vorstand der Gesellschaft MEMORIAL International, die Anfang des Jahres durch das Oberste Gericht der Russischen Föderation verboten wurde. „2012 die Einführung des Gesetzes gegen ausländische Agenten, 2016 die Einstufung von MEMORIAL International als Agent und schließlich die Auflösung der Organisation. Unsere Arbeit für die Aufklärung der Repressionsgeschichte und für die Respektierung der Menschenrechte in Russland hat den Kreml offenbar gestört.“ Wie viele andere zivilgesellschaftlich Engagierte hat auch Irina Scherbakowa ihr Land nun verlassen müssen.

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Proteste gegen den Krieg

Anti-Kriegs-Prozesse – Was über die Angeklagten bislang bekannt ist

Im Rahmen der Proteste gegen den Angriffskrieg in der Ukraine sind in Russland bislang mehr als 15 000 Demonstranten festgenommen worden. Im März berichtete OVD-Info über 47 Personen, denen wegen Antikriegs-Protesten gerade der Prozess gemacht wird, mittlerweile ist ihre Anzahl auf 56 gestiegen (Stand 29. März 2022). Wir bringen den Bericht von OVD-Info.

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Erklärung des Rats von Menschenrechtlern in Russland

Humanitäres Manifest

Vor einem Monat, am 24. Februar 2022, startete Russland seine Invasion in die Ukraine und setzte damit einen in der jüngsten Geschichte präzedenzlosen vollumfänglichen Krieg in Gang. Offiziell läuft er unter der Bezeichnung „spezielle Militäroperation“.

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Letzte Verhandlungstermine in Verbotsverfahren von Memorial

Am Dienstag, dem 22. März wird das Oberste Gerichts der RF den Antrag behandeln, nach der "Regel 39" den Liquidationsbeschluss von Memorial International so lange auszusetzen, bis das Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) über die Klage gegen das „Agentengesetz“ entschieden hat. Diese Klage wurde Anfang 2013 eingereicht, kurz nachdem das Gesetz in seiner ersten Fassung in Kraft getreten war (November 2012).

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Bericht des Menschenrechtszentrums Memorial über politische Verfolgungen in Russland

Bericht für 2021 veröffentlicht

2022 haben politische Verfolgungen ein noch nie dagewesenes Ausmaß angenommen und es ist anzunehmen, dass sich die Situation zukünftig noch weiter verschlechtern wird.

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Russlands Ausscheiden aus dem Europarat - Konsequenzen

Am 15. März richtete der russische Außenminister Sergej Lavrov ein Schreiben an die Generalsekretärin des Europarats, in dem er zum Jahresende 2022 den Austritt der Russischen Föderation aus dem Europarat erklärte.

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Letztes Urteil gegen Jurij Dmitriev rechtskräftig

Am 15. März hat das Oberste Gericht Kareliens die Revisionsklage gegen das letzte Urteil im Prozess gegen Jurij Dmitriev abgelehnt. Das Urteil (zu 15 Jahren Haft) blieb bestehen, alle Anträge der Verteidigung wurden abgewiesen. Mit sofortiger Wirkung ist somit das Urteil vom 27. Dezember 2021 rechtskräftig.

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Erklärung der Kommission politischer Rechte des Menschenrechtsrats beim Russischen Präsidenten

Die nachstehende Erklärung erschien nicht auf der Website des Menschenrechtsrats beim Präsidenten, sondern auf dem Blog des Journalisten Nikolaj Svanidse, der als einer der wenigen Kritiker des Regimes diesem Rat noch angehört.

"Wie zu erwarten, hat die Situation, in der die russische Armee Militäraktionen in einem Nachbarland vollzieht, schwerwiegende Folgen, unter anderem bei der Realisierung der Menschenrechte. Wir, die Mitglieder des Menschenrechtsrats beim Russischen Präsidenten, geben keine politischen Bewertungen ab und unterbreiten keine politischen Vorschläge.

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Menschenrechtsaktivist Bachrom Chamroev in Moskau verhaftet

In Moskau ist der Menschenrechtsaktivist Bachrom Chamroev, Leiter der Menschenrechtsorganisation „Pomoschtsch“ [Hilfe] und Mitglied des Menschenrechtszentrums Memorial verhaftet worden.

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Pogromartige Durchsuchungen bei Memorial

Am Freitag, 4. März, fanden in beiden Gebäuden von Memorial Hausdurchsuchungen statt, die etliche Stunden bis tief in die Nacht andauerten.

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Demonstrationen in Russland gegen den Krieg in der Ukraine

Die Verhaftungen in Russland im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine gehen täglich weiter. Bis zum 2. März meldete OVD-Info insgesamt 6.824 verhaftete Personen und zieht ein Fazit der Tage vom 24. - 27. Februar, in denen mindestens 5.935 Menschen verhaftet wurden. Wir bringen die Informationen in Übersetzung leicht gekürzt.

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Erklärung zum Krieg gegen die Ukraine

Wir protestieren gegen den verbrecherischen Angriffskrieg, den die russische Regierung gegen die Ukraine führt.

Wir erklären uns mit der Ukraine solidarisch.

Wir fordern den Kreml auf, den Krieg sofort zu beenden.

Die Ukraine ist ein unabhängiges Land, dessen Souveränität und territoriale Integrität wieder hergestellt werden muss.

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