Nachrichten

Stellungnahme zur Verhaftung von Michail Krieger

Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial

Am 3. November 2022 wurde in Moskau Michail Krieger (Kriger) festgenommen, der bekannte Aktivist der Bewegung für Demokratie und Menschenrechte. Am 5. November verfügte ein Moskauer Bezirksgericht, dass er zunächst für zwei Monate in Untersuchungshaft bleiben muss.

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­ MEMORIAL-Mitgründerin Scherbakowa wendet sich mit stillem Protest-Aufruf an die russische Öffentlichkeit

Nationalfeiertag am 04. November

Berlin/Moskau, 04. November 2022 – Es ist der wohl stillste Protest-Aufruf, den es in Russland jemals gegeben hat. Anlässlich des Tages der Einheit des Volkes hat die mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis gewürdigte russische Menschenrechtsorganisation MEMORIAL ein Video veröffentlicht, in dem Gründungsmitglied Irina Scherbakowa in einem Schweige-Statement zu sehen ist. Die Menschenrechtlerin und Historikerin will mit ihrer Sprachlosigkeit zeigen, dass es an diesem Tag weniger auf ihre Worte ankommt, als vielmehr auf die Taten derjenigen, die das Video betrachten.

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Über politische Verfolgung in Russland – Rede Tatjana Gluschkova vor dem UN-Menschenrechtsausschuss

Am 17. Oktober hielt Tatjana Gluschkova, Juristin des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial, vor dem UN-Menschenrechtsausschuss eine Rede zur politischen Verfolgung in Russland, unter anderem wegen ablehnender Haltung gegen den Angriffskrieg in der Ukraine. Dabei forderte sie den Ausschuss auf, diese Praxis zu verurteilen. Nachstehend die Rede in Übersetzung.

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Chronik politischer Verfolgung - September 2022

Die Verkündigung der „Teilmobilmachung“ im September 2022 hat neue Anti-Kriegsproteste im Land provoziert. Allerdings sind Demonstrationen seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine nicht die einzige Reaktion auf den Krieg. So wurden beispielsweise bereits mehrere Militärdienststellen und Verwaltungsgebäude angezündet, verstärkt seit Erklärung der Mobilmachung. Als Antwort werden zivile Proteste immer rigoroser unterdrückt, Strafverfahren gegen missliebige Personen eingeleitet oder forciert - sowohl wegen Aktionen gegen den Krieg als auch aus anderen Gründen. Wir bringen einen gekürzten Überblick über die politischen Verfolgungen im September 2022, übernommen von OVD-Info.

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Massive Angriffe auf die Ukraine

Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial

Am 10. Oktober führte die Russische Föderation einen massiven Angriff auf ukrainisches Territorium durch, mit über hundert Raketen und Drohnen. Viele Raketen schlugen Berichten zufolge in Wohnhäuser ein. Ein Hauptziel war die zivile Energie-Infrastruktur.

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Räumlichkeiten von Memorial in Moskau sollen beschlagnahmt werden

Ein Bezirksgericht in Moskau hat heute verfügt, die Übergabe der Räumlichkeiten von Memorial International an das Wissenschaftliche Zentrum für Information und Aufklärung (NIPC) für ungültig zu erklären.

Zu dieser Übergabe hatte sich der Vorstand von Memorial International entschlossen, nachdem das Verbotsverfahren eingeleitet worden war. Bei der Auflösung einer Organisation ist das ein übliches Verfahren – Voraussetzung ist, dass es einen Verband mit ähnlicher Zielsetzung gibt, was hier eindeutig gegeben ist.

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Erklärung der Gesellschaft Memorial zur Verleihung des Friedensnobelpreises

Memorial wurde der Friedensnobelpreis zuerkannt

Heute wurde dem belarusischen Menschenrechtler Ales Bjaljazki, dem ukrainischen Zentrum für bürgerliche Freiheiten und Memorial der Friedensnobelpreis zuerkannt. Wir danken dem Nobelkomitee für diese ehrenvolle Auszeichnung.

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Friedensnobelpreis für Memorial

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht zusammen mit dem belarusischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki und die ukrainische Organisation „Center for Civil Liberties“ an die russische Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Diese Entscheidung hat das Nobel-Komitee in Oslo heute Vormittag bekannt gegeben.

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Schikanen und Strafmaßnahmen gegen Jurij Dmitriev in der Strafkolonie

Jurij Dmitriev, der seine Haftstrafe in einer Strafkolonie in Mordwinien verbüßt, befindet sich zurzeit erneut – für fünf Tage - in einem Strafisolator. Das ist bereits die dritte Strafmaßnahme dieser Art. Am 16. September hatte man ihn für drei Tage in den Strafisolator gebracht und nach dem Ablauf dieser Frist am 19. September für fünf Tage. Danach gab es eine kurze Atempause, bis er am 26. September erneut für fünf Tage in den Isolator kam.

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Erneut zahlreiche Festnahmen bei Protesten am 24. und 25.9.gegen die Mobilmachung

Am Wochenende des 24. und 25. September 2022 kam es bei Protesten gegen die Mobilmachung in vielen Städten und Regionen Russlands erneut zu zahlreichen Festnahmen. So wurden allein am 24. September bei Aktionen in 33 Städten mindestens 783 Personen festgenommen. Die meisten Festnahmen zählen dabei die Städte Moskau (396), St. Petersburg (132) und Novosibirsk (71).

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Zahlreiche Verhaftungen bei Demonstrationen am 21. September gegen Mobilmachung

Nach der Ankündigung einer „Teilmobilmachung“ durch den russischen Präsidenten kam es in vielen russischen Städten am Abend des 21. September 2022 zu Demonstrationen. Zu den Protesten hatten verschiedene politische Gruppen aufgerufen. Laut OVD-Info wurden bis Mitternacht 1.386 Personen in 38 Städten verhaftet, die Sicherheitskräfte gingen mit großer Härte gegen die Demonstrierenden vor, unter den Verhafteten befinden sich viele Frauen, 9 Journalisten sowie 33 Minderjährige.

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Zentrum zum Schutz der Menschenrechte „Memorial": Erklärung zu den sogenannten „Referenden“

Am 20. September 2022 haben die Marionetten-„Räte“ und Besatzungs-„Verwaltungen“ der von Russland kontrollierten Gebiete der Ukraine die Abhaltung von „Referenden“ vom 23. bis 27. September über den Beitritt zur Russischen Föderation angekündigt. Einige der höchsten russischen Staatsfunktionäre erklärten unmittelbar ihre Bereitschaft, diese Gebiete als Teil unseres Landes zu akzeptieren.

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Weiterer Schlag gegen Memorial in Russland

Die russischen Behörden wollen die Räumlichkeiten beschlagnahmen, die seinerzeit Memorial International gehörten.

Als sich das Verbot der Organisation abzeichnete, übertrug Memorial International die Räumlichkeiten, die der Organisation seit 2005 gehörten und in denen sie ihren Sitz hatte (Karetnyj Rjad, Moskau) einem anderen Memorial-Verband (dem Wissenschaftlichen Zentrum für Information und Aufklärung - NIPC). Dieser war damals nicht von einem Verbot bedroht und ist auch nicht als „ausländischer Agent“ registriert.

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Angriffe auf ukrainische Elektrizitätswerke

Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial

Am 11. September 2022 wurden mehrere große Wärmekraftwerke in verschiedenen Gebieten der Ukraine mit russischen Raketen beschossen.

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Zum Urteil gegen Ivan Safronov

Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial

In Moskau ist der russische Journalist Ivan Safronov wegen angeblicher Weitergabe von Staatsgeheimnissen am 5. September 2022 zu 22 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Das Menschenrechtszentrum Memorial hatte bereits 2020 eine Erklärung zur Verhaftung Safronovs veröffentlicht. Memorial hält das Urteil für politisch motiviert. Es folgt die Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial aus diesem Anlass.

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Kündigungen wegen Positionierung gegen den Krieg

Nach Beginn der kriegerischen Handlungen in der Ukraine kam es in ganz Russland zu Protestaktionen, viele Menschen begannen, sich in den sozialen Medien gegen den Krieg auszusprechen. Einige von ihnen wurden auf der Arbeit unter Druck gesetzt: Manche zwang man zu kündigen, anderen schaffte man unerträgliche Bedingungen. OVD-Info berichtet, wie diese Menschen für ihr Recht auf Arbeit und Haltung eintreten. Wir bringen den Bericht leicht gekürzt in Übersetzung.

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Repressionen: die notwendige Bedingung für den Krieg

Alexander Tscherkassov auf der Mathematiker-Konferenz zur Unterstützung von Asat Miftachov

Am 5. und 6. Juli fanden in Paris die zweite Konferenz in Solidarität mit dem politischen Gefangenen Azat (Asat) Miftachov statt, in diesem Jahr unter der Bezeichnung „Azat-Miftakhov-Tage gegen den Krieg“. Veranstalter waren das Unterstützungskomitee von Mathematikern für Miftachov und das Zentrum zum Schutz der Menschenrrechte Memorial.

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„Wir gehen den Weg der sowjetischen Dissidenten.“

Oleg Orlov über das „neue“ Memorial

Am 5. April trat die gerichtliche Entscheidung zur Liquidierung des Menschenrechtszentrums Memorial in Kraft. Doch die Behörden des heutigen Russland konnten 32 Jahren Menschenrechtsarbeit und Analysetätigkeiten kein Ende setzen – ehemalige Mitglieder der Organisation schlossen sich zum „Zentrum zum Schutz der Menschenrechte Memorial“ zusammen.

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Ich lebe hier wie auf einem Friedhof

Massengrab aus Stalin-Zeit in Tscheljabinsk entdeckt

In einem zentralen Bezirk von Tscheljabinsk auf dem Gebiet des früheren Dorfs Scherschni finden zurzeit Ausgrabungen statt an einem Ort, wo sich vermutlich die sterblichen Überreste von Repressionsopfern befinden. Sie wurden am 23. Oktober 2021 bei Bauarbeiten entdeckt, als bei der Rentnerin Galina Kischalova ein Brunnen für eine Kanalisation gegraben werden sollte. Sie hatte bisher im Haus weder fließendes Wasser noch eine Toilette, was ihr mit zunehmendem Alter zu beschwerlich wurde. Die Frau verständigte nach dem Fund sofort die Polizei und die Medien. Danach wurden die Arbeiten für längere Zeit eingestellt. Wie man ihr mitteilte, könnten sie erst nach einer Begutachtung und der Bergung aller sterblichen Überreste wieder aufgenommen werden.

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Neufassung des "Agentengesetzes" tritt zum 1. Dezember in Kraft

Vor wenigen Tagen wurde eine weitere Novelle zum berüchtigten „Agentengesetz“ verabschiedet, die zum 1. Dezember dieses Jahres in Kraft tritt – das Gesetz zur „Kontrolle der Tätigkeit von Personen, die sich unter ausländischem Einfluss befinden“.

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„Geld bekommen nur die 'richtigen Ukrainer'“

Seit mehr als dreißig Jahren unterstützt Svetlana Gannuschkina mit ihrer Organisation „Grazhdanskoe Sodejstvie“ (Bürger-Unterstützung) Flüchtlinge in Russland, wohin seit Beginn des Krieges nach offiziellen Angaben bislang 1,5 Millionen Menschen geflohen sind. Svetlana Gannuschkina berichtet im Interview von der Situation ukrainischer Flüchtlinge in Russland. Wir bringen das Interview leicht gekürzt in Übersetzung.

Das Interview wurde uns von Cherta zur Verfügung gestellt – Cherta kann in den sozialen Netzen abonniert werden (auf Russisch).

Wie hat sich die Arbeit von „Grazhdanskoe Sodejstvie“ seit dem 24. Februar verändert?

Es gibt einen großen Flüchtlingsstrom aus der Ukraine, vor allem in der ersten Zeit war er riesig. Die Geschichten, die sie erzählen, ähneln denen, die wir von Menschen während der Kriegshandlungen in Tschetschenien oder Syrien gehört haben. Unsere Bemühungen konzentrieren sich jetzt sehr darauf, Mittel für die Flüchtlinge zu finden. Einen Teil unserer Projekte haben wir auf Direkthilfe umgestellt.

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