Nachrichten

Gefangenenaustausch

Erklärung der Internationalen Vereinigung Memorial

Am 1. August hielten wir alle den Atem an und warteten auf Nachrichten. Was wir lange nicht hatten glauben können, wurde wahr: weltweit bekannte russische politische Gefangene, darunter auch unser Kollege und Memorial-Mitstreiter Oleg Orlov, kamen in Freiheit. Durch Geheim-Erlasse Putins wurden sie begnadigt und konnten endlich ihre Angehörigen wieder in die Arme schließen. Ihr Leben ist (hoffentlich) nicht mehr in Gefahr.

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Oleg Orlov in Freiheit

Im Rahmen eines internationalen Gefangenenaustauschs ist mit einer Reihe anderer politischer Gefangener aus Russland auch unser Kollege Oleg Orlov freigekommen.

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Stimmen des Krieges: „Wir müssen den Kommunismus verurteilen“

Interview mit Refat Tschubarov, dem Führer der Krymtataren

Die Charkiver Menschenrechtsgruppe hat sich im Mai 2024, 80 Jahre nach Beginn der Stalinschen Deportationen der indigenen Krymbewohner, mit Refat Tschubarov getroffen. Seither hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das für Russland vernichtende Urteil gefällt, dass die ungesetzliche Besetzung der Krym mit systematischer Unterdrückung der Freiheit und mit notorischen Menschenrechtsverletzungen einhergeht.

Ein Gespräch über die Deportationen damals und jetzt sowie darüber, warum man mehr über den radikalen Islam spricht als über die Bewegung der Krymtataren und warum es ohne den Zerfall Russlands in Europa keinen Frieden geben wird.

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Stimmen des Krieges: „Ich habe den Russen am Kontrollpunkt gesagt, dass ich ins Asov-Stahlwerk fahre.“

Riskante Missionen nach Mariupol - Serhij Okunjev

Der Freiwillige Mychajlo Puryschev aus Mariupol erzählt, dass er sich mehrmals in die umzingelte Stadt durchgeschlagen hat, als diese ohne Unterbrechung von der russischen Armee bombardiert wurde.

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Moskauer Stadtgericht bestätigt Urteil gegen Orlov

Am 11. Juli fand die Verhandlung im Berufungsverfahren von Oleg Orlov vor dem Moskauer Stadtgericht statt. Das Gericht ließ das Urteil - zweieinhalb Jahre Haft - unverändert.

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Oleg Orlov: Schlusswort - zum vierten Mal

Zum vierten Mal gibt man mir die Möglichkeit zu einem Schlusswort – im Rahmen ein und desselben Strafverfahrens für einen Artikel gegen den Krieg, in dem ich das derzeitige politische Regime in meinem Land beschrieben hatte.

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„Ich hoffe darauf, dass Oleg frei kommt und wir zusammen in den Fitnessclub gehen.“

Interview mit Tatjana Kasatkina, der Ehefrau von Oleg Orlov

Der 71-jährige Oleg Orlov, Menschenrechtsaktivist und ehemaliger Co-Vorsitzender des Menschenrechtszentrums Memorial, veröffentlichte im November 2022 den Aufsatz: „Sie wollten den Faschismus. Und sie haben ihn bekommen“, in dem er erörtert, wie es zu dem Krieg Russlands in der Ukraine kommen konnte. Im Oktober 2023 verhängte das Gericht eine Geldstrafe gegen ihn wegen wiederholter „Diskreditierung der Streitkräfte“, später jedoch wurde das Verfahren zur erneuten Verhandlung an das Gericht zurückverwiesen. Im Februar 2023 wurde das ursprüngliche Urteil in eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren im allgemeinen Regime umgewandelt.

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Urteil gegen Krieger bleibt unverändert

Das Oberste Gericht der Russischen Föderation verhandelte heute das Kassationsverfahren, das gegen das Urteil gegen Michail Krieger vom 17. Mai 2023 angestrengt worden war. Wie kaum anders zu erwarten, blieb das Urteil – sieben Jahre Haft – bestehen.

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"Der Horror kann nicht ewig dauern"

Interview mit Ajscha Astamirova

Am 4. Juli findet in Moskau die Verhandlung im Kassationsverfahren von Michail Krieger statt, eines Aktivisten und Vorstandsmitglieds von Memorial im Gebiet Moskau, der wegen seiner Facebook-Posts zu sieben Jahren Strafkolonie verurteilt wurde. In der Kolonie hat er Ajscha Astamirova geheiratet, die ebenfalls Mitglied von Memorial ist. Memorial hat mit Ajscha Astamirova über ihre Erlebnisse in der Protestbewegung und über Michail Krieger gesprochen. Nachstehend bringen wir das Interview mit geringfügigen Kürzungen.

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Berufungsgericht verschärft Urteil

Vsevolod (Seva) Korolev war im März zu drei Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden wegen angeblicher „Fakes“ über den Krieg.

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"Ich habe meine Pflicht als Bürger erfüllt"

Am 25. Juni verurteilte ein Militärgericht in Rostov am Don den 35-jährigen Ukrainer Jaroslav Zhuk zu 14 Jahren Strafkolonie im strengen Vollzug, von denen er die ersten vier Jahre im Gefängnis verbüßen muss.

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Fünfzehnjähriger zu 5 Jahren Freiheitsentzug verurteilt

Der fünfzehnjährige Arsenij Turbin aus Livny im Gebiet Orjol ist am 20. Juni 2024 wegen Beteiligung an den Aktivitäten einer Organisation, die als terroristische Organisation verzeichnet ist (Art. 205.5, Teil 2, StGB RF), zu fünf Jahren Haft in einem Besserungslager verurteilt worden. Bereits am 5. September 2023 stellte man ihn unter Hausarrest, später ließ man ihn frei unter der Auflage, seinen Wohnort nicht zu verlassen, bis er schließlich am 20. Juni 2024 verhaftet wurde.

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Stimmen des Krieges: Mariupol: „Gräber von ermordeten Zivilisten waren in jedem Hof“

Jurij Ljapkalo mit seinem Sohn in Mariupol

Oleksandr Vasyljev

Jurij Ljapkalo und sein dreijähriger Sohn Hlib versuchten, fast zwei Monate unter permanentem Beschuss zu überleben, ohne normales Essen, ohne Wasser, Wärme und Kommunikation. Im April 2022 gelang ihnen die Evakuierung. Mittlerweile leben sie in Tschechien, aber Hlib sucht bis heute manchmal immer noch Schutz, wenn er Donner am Himmel hört.

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Drastische Strafmaßnahmen gegen prominente politische Gefangene

Vladimir Kara-Mursa, der in der Region Omsk eine 25-jährige Haftstrafe verbüßt, wurde am 19. Juni für ein halbes Jahr aus dem Strafisolator in eine spezielle Strafzelle mit extrem harten Haftbedingungen verlegt. Diese Maßnahme wurde verhängt, weil er die Hände ein paar Sekunden lang nicht nach Vorschrift hinter dem Rücken gehalten habe, um seine Mütze abzulegen, wie ebenfalls vorgeschrieben.

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Berufungsverfahren Orlov - nächster Termin am 11. Juli

Am 7. Juni begann die Verhandlung im Berufungsverfahren von Oleg Orlov. Er selbst war per Video aus Sysran zugeschaltet.

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Wir sind gestorben – leben aber weiter

Interview mit Alexander Tscherkassov, Vorsitzender des Menschenrechtszentrums Memorial vor seiner Zwangsauflösung

Nachstehend folgt ein Interview, das Olga Nadezhdina für die Novaya gazeta. Baltija mit Alexander Tscherkassov geführt und im April veröffentlicht hat.

Vor zwei Jahren wurde in Russland nach Gerichtsbeschluss das Menschenrechtszentrum Memorial liquidiert. Zuvor hatte das Oberste Gericht bereits endgültig die Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung und Menschenrechte Memorial auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft aufgelöst. Aber trotz aller Versuche der russischen Behörden, Memorial aus dem Verkehr zu ziehen, gelang es der Organisation, sich neu aufzustellen und die Arbeit unter neuen Bedingungen fortzusetzen. Wir sprachen mit Alexander Tscherkassov, ehemaliger Vorsitzender des liquidierten Menschenrechtszentrums Memorial darüber, wie man heute in Archiven arbeiten kann, was aus den Aufklärungsprojekten von Memorial wird und wie das ist: Held von Geschichten zu werden, die man selber sein Leben lang erforscht hat.

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Stimmen des Krieges: Eine Rakete hat meinen Vater getötet

„Das wird sich niemals aus meinem Gedächtnis und meinem Herzen auslöschen lassen.“

Andrij Didenko

Natalija und Iryna Ostapovska wohnen im Dorf Krasna Hirka. Als Mutter und Tochter ihre Geschichte erzählen, können sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Vor ihren Augen hat eine Rakete ihr Haus, ihre Tiere und ihren liebsten Menschen vernichtet – ihren Vater und Ehemann. „Wir dürfen im Gedenken an die Umgekommenen nicht aufgeben und müssen weiter gehen bis zum Sieg“, sagen die Frauen trotz des Kummers, den sie bis heute nicht überwunden haben.

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Die Schriftsteller-Residenz „Slovo" - ein reines Untersuchungsgefängnis

Zur Geschichte des Hauses Slovo (Wort) - einer Residenz für ukrainische Schriftsteller in Charkiv, die Ende der 1920-er Jahre gebaut wurde. Die meisten ihrer Bewohner wurden in den 1930-er Jahren Opfer der Säuberungen

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Oleg Orlov: Berufungsverfahren

In diesen Tagen fanden und finden zwei Berufungsverfahren statt, die Oleg Orlov beantragt hat.

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Memorial: Klage beim Verfassungsgericht

Memorial International und das Wissenschaftliche Zentrum für Information und Aufklärung (NIPC) MEMORIAL reichen Beschwerde beim Verfassungsgericht gegen die Beschlagnahmung ihrer Räumlichkeiten ein.

Memorial International und das Wissenschaftliche Zentrum für Information und Aufklärung (NIPC) MEMORIAL haben am 23. Mai beim Verfassungsgericht Klage gegen die Entscheidung eingelegt, das Memorial-Gebäude am Karetnyj Rjad an den russischen Staat zu übergeben.

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Stimmen des Krieges: „Wir werden in Charkiv bleiben bis zum Ende.“

Ein kanadischer Freiwilliger in Charkiv

Denys Volocha

Die Organisation von Paul Hughes hat mehr als 300 Einsätze in der Ukraine durchgeführt: Bei einem dieser Einsätze wurde der Kanadier acht Stunden lang von Russen verhört.

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